FAMILIENFORSCHUNG UND REGIONALGESCHICHTE
 
Verfasser:  Klaus Euhausen
Waldrandsiedlung 28 
D 16761 Hennigsdorf (bei Berlin) 
BRANDENBURG
DEUTSCHLAND / GERMANY
Kontakt:
Telefon: (00 49) 0 3302 - 80 11 78

email: euhausen@aol.com

Klaus Euhausen, Hennigsdorf, Brandenburg
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Impressum / Disclaimer Familienkunde und Regionalgeschichte (Hauptseite) Stand: SEP 2022
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BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER STADT HENNIGSDORF (KREIS OBERHAVEL)


Anlass und Absicht
Diese Seite soll über verschiedene Aspekte der Hennigsdorfer Geschichte informieren, nach meiner subjektiven Auswahl. An einigen Stellen werden Fragen formuliert.
   
  Neueste Artikel:
   
  Eduard Maurer
(auf Wikipedia)
Ein Vorbild für die Jugend!  Ein Vorbild für die Jugend?
Artikel des HGA: Tragen in Hennigsdorf Straßen und eine Schule den Namen von Nazis?
  2022:
Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit in Hennigsdorf 1940 - 1945, Text auf französisch (PDF)
- in Vorbereitung -
 
10. November 2020:
Die Mannschaftsaufstellung bestimmte nicht allein der Trainer.
Historische und politische Aufarbeitung der Tätigkeit des DDR-Staatssicherheitsdienstes im Hennigsdorfer Rugby.
(PDF, 330 KB)
Über den Rugby-Trainer Erwin Thiesies.
- o -
  10. September 2020:
Zwangsarbeit in Hennigsdorf 1940 - 1945, Text auf polnisch (PDF, 4 MB)
Praca przymusowa w Hennigsdorfie (Osthavelland, Niemcy) w latach 1940 - 1945
   
  März 2020:
Kapp-Putsch vor 100 Jahren: Als Arbeiter zu den Waffen griffen (Teil 1)
Zweiteilige Serie (MOZ/HGA), 12.03.2020 - 23.03.2020 (kann übersandt werden)
   
   
   
Weil ich meine, dass man nicht alles doppelt ins Internet stellen und auch nicht abschreiben sollte, sind viele Personen oder Begriffe mit anderen Quellen verlinkt, zumeist bei www.wikipedia.de oder www.dhm.de.
Der Schwerpunkt dieser Seite soll auf dem 20. Jahrhundert liegen. [Warnhinweis! hier klicken]
Seit Juni 2016 im 1. Obergeschoss des alten Rathauses in Hennigsdorf:

"Dorfidyll - Industriestadt - Lebensort"
Eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt Hennigsdorf.

In 4 Räumen und auf dem Flur: 
20 Informationstafeln (Texte, Fotos, Karten, Statistik, u. a.) und viel Anschauungsmaterial zur Geschichte des Ortes an der Havel,
Touchsreen mit vielen historischen Fotos, "Lesebücher" zu einzelnen Themen,
Videofilme, u. a. zu den Themen "Lokomotivbau", "Stahl- und Walzwerk", "17. Juni 1953", "Hennigsdorf in den 1980er Jahren", "erste frei Kommunalwahl 1990", Tondokumente ("Erinnerungen Erich Seiler"),  "Volksempfänger", u. a. m.
Spielecke für kleine Kinder.

Öffnungszeiten: Dienstags 14.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstags 10.00 bis 16.00 Uhr, Sonntags 14.00 bis 17.00 Uhr. Eintritt frei.
 
Weitere Infos unter hennigsdorf.de Flyer   Broschüre Zeitungsartikel (HGA, 13.06.2016)
Fotos aus der Ausstellung

Ortsbestimmung
Hennigsdorf liegt am nordwestlichen Stadtrand von Berlin, im Wesentlichen westlich der Havel. Zu Hennigsdorf gehören die Ortsteile Nieder Neuendorf (südlich der Stadtmitte) und Stolpe-Süd (östlich der Havel), ein weiterer Siedlungsteil östlich der Havel nennt sich Neubrück. Nördlich von Hennigsdorf liegt die Stadt Velten, östlich Hohen Neuendorf und Stolpe (Dorf), südöstlich der Berliner Bezirk Reinickendorf (Frohnau), südlich der Berliner Bezirk Spandau, westlich die Orte Falkensee, Bötzow und Marwitz.
 
Der Ortsname wurde über die Jahrhunderte unterschiedlich geschrieben: Henekendorf, Heinikendorp, Henningsdorf, u. a. Varianten. Letztere - falsche Schreibweise, mit einem zusätzlichen "n" in der Mitte - wird bis heute des Öfteren verwendet, gesprochen wie geschrieben, und kann selbst am (alten) Rathaus für Verwirrung sorgen:
Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2013.
Nur ein Beispiel aus der Rubrik "kurios, seltsam, wunderlich".

Übrigens gibt es - oder gab es bis 1945 - zwei weitere (kleine) Orte mit dem Namen Hennigsdorf, einmal Hennigsdorf im Landkreis Trebnitz, Regierungsbezirk Breslau, Schlesien, mit 1933 knapp 700 Einwohnern (heute Pegów, wenige km nördlich von Breslau/Wroclaw und Stadtteil von Oborniki Slaskie im Powiat Trzebnicki) sowie Hennigsdorf im Landkreis Konitz, Danzig-Westpreußen, mit 1905 etwa 350 Einwohnern (heute Angowice, Stadt Chojnice, Powiat Chojnicki).

Seitenanfang Administrative Zugehörigkeit und Einwohnerentwicklung
Hennigsdorf gehörte im 17. Jahrhundert zum Glien- und Löwenbergischen Kreis in der Mittelmark des Kurfürstentums Brandenburg, ab 1816 zum Kreis Osthavelland, in der Zeit nach der DDR-Gebietsreform ab 1952 zum Kreis Oranienburg im Bezirk Potsdam. 1962 erhielt Hennigsdorf Stadtrecht. Seit 1993 gehört die Stadt zum Kreis Oberhavel im neugegründeten Land Brandenburg. 
1550:  13 Wohnstätten mit 22 erwerbstätigen Familien und 9 Einlieger,
Einwohner:
1783:  190,
um 1800:  226,
um 1885: 610,
1895: 1.236,
1910:  2.400,
1917:  4581,
1933:  10.149, 
  davon 6.294 evangelisch, 2.343 katholisch, 1 sonstiger Christ, 9 Juden,
1939:  12.983, 
  davon 7.739 evangelisch, 3.550 katholisch, 46 sonstige Christen, 2 Juden,
1950:  15.968,
1971:  24.542,
1981:  27.662,
1988:  25.860,
1998:  25.472, 
2000:  26.306,
2004:  26.142,
2008:  25.623.
Seitenanfang Geschichte und Biografien
Im Jahre 1375 wird  Hennigsdorf im Landbuch Kaiser Karls IV. erstmalig und später als Kossäten- und Fischerdorf erwähnt. 
Die Geschichte der Landgemeinden Hennigsdorf und Nieder Neuendorf von 1375 bis Anfang des 20. Jahrhunderts hat Dr. Wilhelm DÜRKS (PDF, 2,3 MB) sehr ausführlich dargestellt. Wichtige Meilensteine der Entwicklung waren:
  • der Bau von zwei festen Brücken über die Nebenarme und der Bau einer hölzernen Zugbrücke über den Hauptstrom der Havel (der Bereich an den Havelübergängen wird Neubrück benannt),
  • für die ehemalige Zollstation Neubrück bleibt nach Aufhebung der inneren Zölle im Jahre 1806 nur noch die Erhebung des Brückengeldes,
  • Errichtung einer Ziegelei ab 1867/68 (frühe industrielle Entwicklung, PDF, 8,8 MB, außerdem mein Beitrag in der Broschüre zur Dauerausstellung), späterer Ausbau zu einem großen Tonwerk durch Anton Sandner 

  • [mein Schreiben zur Benennung der neuen Grundschule in Hennigsdorf an den Bürgermeister und die Schulleitung, Nov. 2016, PDF, 20 KB]
  • 1872: militärische Nutzung durch das Artilleriedepot Spandau zwischen Hennigsdorf und Nieder Neuendorf (heute noch erkennbar),
  • Eröffnung der Kremmener Bahn am 1. Oktober 1893,
  • um die Jahrhundertwende Errichtung der Pianofabrik Johannes Schiller in Neubrück (das sog. Schillerhaus heute noch vorhanden),
  • im Sommer 1907 begann die Osthavelländische Kreisbahnen A.G. mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Bötzow über Nieder Neuendorf und Papenberge zum Johannesstift und später weiter nach Spandau-West,
  • ab 1909 Landerwerb durch die AEG-Berlin, Ansiedlung versch. Industriebetriebe südlich des Dorfes, Einrichtung einer flugtechnischen Abteilung (1910),
  • 1910/11 Errichtung des Wasserwerks Stolpe (östlich der Havel),
  • Kanalisierung der Havel von 1906 bis 1914 (Hohenzollernkanal),
  • 1914/15 Bau der Flugzeugfabrik, 1916/17 Bau der Reserve-Pulver-Fabrik mit Schießstand und Elektro-Stahlwerk (nördlich des Dorfes).
Personenregister aus DÜRKS (PDF, 58 KB) mit vielen Namen Hennigsdorfer Familien (PDF, 56 KB) und Eigentümern Hennigsdorfer Häuser (PDF, 208 KB). 
Wer kann ergänzen? Wer hat Fotos?
Hennigsdorf liegt an der "Alten Hamburger Poststraße", etliche wieder aufgestellte Postmeilensäulen zeugen davon (vgl. auch Seiten des Regionalparks Krämer Forst und Berlin Heiligensee/Meilenstein). Um Hennigsdorf herum liegen vier Forsthäuser (PDF, ca. 700 KB).
Viertelmeilenstein in Hennigsdorf. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
 
Halbmeilenstein in Hennigsdorf. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
 
Meilenstein bei Hennigsdorf. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
         
Viertelmeilenstein
 
Halbmeilenstein
 
Meilenstein
Hennigsdorf hatte aufgrund eines Havelübergangs und später einer Brücke eine besondere Stellung. Ende des 18. Jahrhunderts gab es an der Havel nördlich von Hennigsdorf eine Ziegelei (später: Dampfziegelei und Tonwerk "August Burg") und eine Kalkbrennerei (frühe industrielle Entwicklung, PDF). Zwischen Hennigsdorf und Nieder Neuendorf befand sich ein Pulvermagazin. 1893 wurde die Kremmener Bahn mit dem Bahnhof Hennigsdorf eröffnet. Weitere Betriebe siedelten sich an und die Einwohnerzahl wuchs. Mit der Ansiedlung eines AEG-Werks (ab 1910, später Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke) und des Stahl- und Walzwerks (ab 1917, später Friedrich Flick) veränderte sich Hennigsdorf noch rasanter. 1910 wurde eine Flugtechnische Abteilung der AEG gegründet, 1912 der Flugplatz Nieder Neuendorf eingerichtet und 1915 ging eine Flugzeugfabrik in die Serienproduktion. Theodor Schauenburg war einer der herausragenden Piloten [Zeitungsbericht, HGA 28.06.2016; Buch: Jörg Mückler: Deutsche Bomber im Ersten Weltkrieg; Artikel im Propellerblatt Nr. 38].
. 1885 erwarb der Verleger Emil Cohn das Gutshaus Nieder Neuendorf.
Westlich von Nieder Neuendorf befindet sich der Nieder Neuendorfer Kanal, der 1738 als Verbindung zum sogenannten Großen Graben angelegt wurde und in erster Linie der Bewässerung diente.

Am 2. März 1913 wurden auf der Landstraße zwischen Marwitz und Hennigsdorf der 45-jährige Berliner Juwelier Rudolf Plunz und seine Ehefrau Emma (geb. Fritsch), bei einem Attentat getötet. Unbekannte, vermutlich sogenannte und damals verbreitet gewesene "Automobil-Hasser", hatten zwischen den Bäumen der Allee Drahltseile über die Fahrbahn gespannt, wodurch das vorne in dem offenen Opel Torpedo sitzende Ehepaar quasi enthauptet wurde, von den beiden hinten sitzenden Töchtern Anna und Else (17 und 19 Jahre alt) die eine schwer verletzt wurde und die andere unverletzt blieb. Die Firma Adam Opel setzte eine Belohnung zur Ergreifung der Täter aus, die aber nie gefasst werden konnten [Vgl. Audiobeitrag "Der Doppelmord am Muhrgraben", aus dem Leben von Erich Seiler (1898-1998) in der neuen Hennigsdorfer Geschichtsausstellung. Akte: BLHA Rep. 41 Bötzow 63. Außerdem: Das Hennigsdorfer Automobil-Attentat].

1914 bis 1918  Erster Weltkrieg
Mit den beiden Großbetrieben wuchs auch die Arbeiterbewegung in Hennigsdorf.
Gedenktafel für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. In dieser Liste tauchen die Familiennamen Behrendt, List, Müller und Schulz je 3x, die Familiennamen Benditz, Dannenberg, Döring, Grothe, Hüller, Krüger, Lorenz, Patella, Rzimianski, Schmidt und Werner je 2x auf. Unter den Gefallenen ist der Hennigsdorfer Lehrer Fritz Gleich sowie der 23-jährige Paul Gustav Adolf Werner, der am 24. Januar 1915 bei dem schweren Seegefecht auf der Doggerbank in der Nordsee an Bord der SMS Blücher ums Leben kam.
In Nieder Neuendorf steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs (oder hier) mit einigen Namen. Das Hennigsdorfer Kriegerdenkmal an der Hauptstraße, nach einem Entwurf des jüdischen Landschaftsarchitekten Ludwig Lesser von 1927 , wurde nach 1933 durch die Nationalsozialisten entfernt, die 1938 im Rathenaupark eine neue, monumentale Denkmalanlage errichteten ("Schwert-Denkmal"). Letzteres wiederum wurde am Kriegsende (1945) zerstört. Heute steht dort der "Ehrenhain" für die gefallenen Soldaten der sowjetischen Armee (siehe unten).
 
Kriegerdenkmal Hennigsdorf (Ludwig Lesser), Alte Ansichtskarte
 
Kriegerdenkmal Hennigsdorf (Ludwig Lesser), Alte Ansichtkarte
     
Das Hennigsdorfer Kriegerdenkmal (1914 - 1918)
an der Berliner Straße / Ecke Hauptsstraße,
1927 unter der Federführung von Ludwig Lesser errichtet
 
Von den Nationalsozialisten entfernt,
u. a. weil Lesser Jude war.

(Schade eigentlich! Sollte man das nicht wieder aufbauen?
1918 bis 1933  (Das rote Hennigsdorf) Weimarer Republik
Am Ende des Krieges kam es reichsweit zu Unruhen (General Erich Ludendorff floh über den Flugplatz Nieder Neuendorf nach Schweden), die im sog. Spartakusaufstand in Berlin im Januar 1919 den Höhepunkt fanden. 
Anfang 1919 wurde die Ortsgruppe der KPD von Paul Bergemann, Ewald und Karl Hirsch, Eduard Röckert, Paul Sauer und Paul Schreier gegründet (zu Letzterem unten mehr). Zu Paul Schreier (mein erster Beitrag zur Regionalgeschichte: PDF, 1 MB).
Am 13. März 1920 begann in Döberitz bzw. Berlin der rechtsgerichtete Kapp-Putsch, der die junge Republik an den Rand eines Bürgerkrieges brachte.

In Hennigsdorf fanden noch am 21. und 22. März – 4 Tage nach Beendigung des Militär-Putsches und kurz vor dem „Ende des Ausnahmezustandes in der Region“ – schwere Kämpfe mit etlichen Toten statt, bei denen sogar Artillerie und ein Flugzeug eingesetzt wurde. Der Vorsitzende des Geschichtsvereins Hennigsdorf zu den Geschehnissen: ein "tragischer und verhängnisvoller Vorgang“, in einem „sinnlosen Kampf gegen vermeintliche Putschisten“ wurden Menschenleben geopfert, etliche „unschuldige Opfer“ und starke Zerstörungen waren das Ergebnis. Und: „Die Darstellung der Ereignisse zum Kapp-Putsch ist je nach politischem Standort und Zeitfolge unterschiedlich erfolgt.“

Zum Kapp-Putsch und zu den Ereignissen im März 1920 in Hennigsdorf (PDF, 10 MB), mein zweiter Beitrag zur Regionalgeschichte.

Darin sind Fragen formuliert, wie man mit dem Denkmal umgehen sollte oder könnte.

Kapp-Putsch Denkmal. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
Kapp-Putsch Denkmal
Gemeindevorsteher, Gemeindevertreter, Gemeindeverwaltung, u. a. (PDF, 60 KB) von 1919 bis 1933.

Straßen oder Plätze, die an Friedrich Ebert (Senior), Philipp Scheidemann (beide SPD) oder Gustav Stresemann (DVP) erinnern, die die Republik gegen die Feinde von links, rechts und von außen verteidigten, sucht man in Hennigsdorf vergebens.

Zwischen 1923 und 1945 existierte zwischen Hennigsdorf und Berlin-Spandau eine Kleinbahn (Linie 120, Straßenbahn).

Im August 1928 kamen bei einem Autounfall zwischen Marwitz und Hennigsdorf die beiden Direktoren der Marwitzer Haël-Keramische Werkstätten, Daniel und Gustav Löbenstein (auch: Loebenstein. Löwenstein), ums Leben (Artikel, PDF, 40 KB). Dr. Gustav Löbenstein war Ehemann der Keramikerin Margarete Heymann-Löbenstein.

1929: Hundert-Tage-Streik im Hennigsdorfer Stahl- und Walzwerk aufgrund Kürzung der Akkordlöhne.

Straßenkämpfe und Saalschlachten, vor allem zwischen den Nationalsozialisten und den Kommunisten, häuften sich, ebenso politische Morde durch Anhänger beider Seiten ("roter und weißer Terror"). Schon 1921 bzw. 1922 waren zwei wichtige Repräsentanten der jungen Republik - Finanzminister Matthias Erzberger (kath. Zentrum) und Außenminister Walther Rathenau (DDP) durch Rechtsradikale ermordet worden. Anfang 1930 wurde an seiner Haustür in Berlin-Friedrichshain der Nationalsozialist Horst Wessel, der des Öfteren bei Freunden in Heiligensee weilte, von aktiven KPD- und RFB-Mitgliedern erschossen (er kam nicht, wie in der Broschüre "Das dramatische Ende einer Demokratie" behauptet wird, "bei einer Schlägerei ums Leben"). Durch die NS-Prapaganda wurde Wessel zum "Märtyrer" ("Blutzeuge der Bewegung") stilisiert, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten trug der Berliner Bezirk Friedrichshain offiziell den Namen "Horst-Wessel-Stadt". Auch in Hennigsdorf gab es eine Horst-Wessel-Straße, in Stolpe-Süd eine Straße "Horst-Wessel-Gedenken" (heute: "Freiheit").

1922 bis 1953 Regierungszeit Josef Stalins (Stalinismus).
Paul Schreier wurde am 13. Juli 1880 im benachbarten Gutsbezirk Stolpe geboren, im dortigen Forstarbeiterhaus Schönhorn, er verlebte dort die ersten Jahre seiner Kindheit. Schreiers Vater war 1880 Forstarbeiter. Schreier war 1918/19 Mitbegründer von Spartakusgruppe und Kommunistische Partei in Hennigsdorf, dies resultierte sicherlich auch aus persönlichen Kontakten zu dem etwa 10 Jahre älteren Karl Liebknecht. Schreier war während der Weimarer Republik (dessen erklärte Gegner die Kommunisten waren!) Mitglied des Hennigsdorfer Gemeinderates und führender Kopf der örtlichen KPD. Um einer Verhaftung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, musste er 1933 fliehen, letztendlich in die Sowjetunion des Josef Stalin. Er geriet 1937 in die Mühlen des sowjetischen Regimes, das von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion getragen wurde. Er wurde von einer Zweierkommission in einem kurzem Prozess zum Tode verurteilt und 6 Tage später erschossen, ohne rechtsstaatliche Grundlage, ohne echte Verteidigungsmöglichkeiten (Stalinistische Säuberungen, Großer Terror 1937/38). Schreier wurde im Hennigsdorf der DDR als Gründer der kommunistischen Bewegung, als Emigrant und Gegner des nationalsozialistischen Regimes geehrt, ein Platz, eine Straße und eine Schule wurden nach ihm benannt. Über die Todesumstände erfuhr man jedoch wenig bis nichts. Ein unabhängiges Recherchieren war in der DDR kaum möglich, Kritik am „unzerstörbaren Bruderbund mit der Sowjetunion“ unerwünscht. Statt Umstände und Hintergründe aufzuklären, wurden bestimmte Personen und Handlungen völlig einseitig und unkritisch glorifiziert und verherrlicht. Trotzdem hatten die Verantwortlichen keinerlei Ehrfurcht vor dem Geburtshaus Schreiers und ließen es 1975 beseitigen (vgl.: Verurteilt zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen. Todesopfer aus Deutschland im Großen Terror in der Sowjetunion 1937/38. 2006. Dietz Verlag, siehe auch: Artikel bei Wikipedia).
Am 11. Juli 2012 wurden in Hennigsdorf die ersten Ergänzungsschilder zu Straßennamenschildern angebracht, darunter eins für die Ergänzungsschild zum Straßennamenschild Paul-Schreier-Straße in Hennigsdorf (Oberhavel). Foto: Klaus Euhausen. Juli 2012.
(zum Vergrößern auf das Foto klicken)
Weitere Ergänzungsschilder wurden angebracht, ob weitere geplant sind, bleibt abzuwarten. Um eine gleichbleibende Qualität der Informationen auf den Schildern zu erreichen und zu gewährleisten, ist es notwendig, sich intensiv, möglichst objektiv und auch kritisch mit den oft schwierigen oder gar widersprüchlichen Biografien der Personen bzw. mit den Ereignissen zu befassen! Etliche Personen, an die in Hennigsdorf durch Straßennamen oder Gedenktafeln erinnert wird, waren Mitglieder der NSDAP (Wolfgang Küntscher bereits ab August 1930, Eduard Maurer erst 1937, er unterschrieb aber im November 1933 das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler) und anderer NS-Organisationen.

Während der DDR-Zeit waren "herausgestellte Personen" in der Regel Mitglieder der SED. Viele dieserPersonen trugen Mitverantwortung für das, was in ihren jeweiligen Epochen in den Werken und in der Umgebung der Werke geschah
(vgl. auch Wissenschaft und Technik in der DDR).
Wer war eigentlich  Hennigsdorf, Theodor-Körber-Weg, Fotos: Klaus Euhausen, 2014?
Bitte klicken (Theodor Körber)
Schon in der Planungsphase des Havelausbaus um die Jahrhundertwende begann die AEG mit der Errichtung eines großen Produktionskomplexes auf 75 ha am Westufer der Havel südlich des alten Hennigsdorfer Ortskerns. Hierher wurde der Elektrolokomotivenbau aus der Berliner Brunnenstraße ausgelagert. 1911 wurde das neue AEG Werk eröffnet. Die Bevölkerungszahl von Hennigsdorf lag noch unter 3.000. 1912 nahm der  AEG-Flugzeugbau in Hennigsdorf die Serienproduktion auf. Die Bevölkerung stieg von 1910 bis 1917 von 2.400 auf 4.581 Einwohner an. Im August 1917 kam es in der Pulverfabrik nördlich des Dorfes zu einer schweren Granatenexplosion.

1918 nahm das Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf als Schrottverwerter und Stahlzulieferer der AEG nördlich des Dorfes die Arbeit auf. Nach dem Krieg reparierte die AEG hauptsächlich durch den Krieg beschädigte Dampflokomotiven. Hinzu kam dann der Bau von neuen Lokomotiven.

1920 wird Groß-Berlin gebildet.

1923 wird der sog. „Räuberbruch“ in der Stolper Heide den Siedlern aus Berlin überlassen. In den nächsten Jahren reifen die Planungen für die Siedlung Stolpe-Süd.

Die industrielle Entwicklung verursachte eine große Wohnungsnachfrage, so dass die Hennigsdorfer Großbetriebe eigene Siedlungsgesellschaften gründeten und im großen Stil Wohnungen bauten. Die Einwohnerzahl stieg bis 1930 auf über 10.000 an. In den beiden Großbetrieben arbeiteten ca. 5.000 Menschen. Der Arbeitskräftebedarf der Industrie wuchs jedoch erheblich schneller, weshalb ca. 70 % der Beschäftigten einpendelte. Bis 1931 baute die "Hennigsdorfer Siedlungsgesellschaft" der AEG 450 Wohnungen. Weiterhin bauten die "Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft" und die "Heimstättengesellschaft" Wohnungen.
Am Ende des 2. Weltkrieges leben in Hennigsdorf ca. 12.000 Menschen, der Pendleranteil blieb bei ca. 70 %.
1930 begann die Besiedelung von Stolpe-Süd. 1938 wohnen dort ca. 500 Personen.

1933 bis 1945  (Das braune HennigsdorfNationalsozialismus
Ab 1933: Verhaftung und Verfolgung vieler Kommunisten und Juden durch die Nazis, Einrichtung von Konzentrationslagern. Während der Machteroberungsphase kam es auch in Hennigsdorf (Meißnershof, Meissnershof) zu Morden an Kommunisten. Änderung von Straßennamen.

Mein dritter Beitrag zur Regionalgeschichte: Hennigsdorfer Schulen und Lehrkräfte des 20. Jahrhunderts (PDF, ca. 9 MB):
[Mein Anschreiben dazu an BM, Stadtarchiv u. a.]
dazu: "Hennigsdorfer Lebensbilder / Lebensläufe" (Anforderungsprofil / Inhalte / Kriterien / Quellen)

In Hennigsdorf lebten vor 1933 mehrere jüdische Familien, Stolpersteine wurden verlegt für die Eheleute Ernst und Dora Blaschke und ihre Töchter Liesel und Ursel, außerdem für Else Lachmann und LudwigGoldmann (siehe unten).
Am (alten) Gymnasium in Hennigsdorf befindet sich eine Tafel mit folgender Inschrift und folgenden Namen: 
Zum Gedenken an die jüdischen Schüler aus Hennigsdorf und Umgebung, die durch das NS-Regime ihres Lebens beraubt und aus ihrer Heimat vertrieben wurden:
  • Ursula Baum
  • Ernst Lachmann
  • BorisBernstein
  • Herbert Lehmann
  • Lili Lehmann
  • Fritz Walbaum
  • Rose-Karin Walbaum
  • Liesel Blaschke, [Stolperstein, siehe unten]
  • Ursel Blaschke, [Stolperstein, siehe unten]
  • Heinz Salomonsohn
  • Hans Borchardt
  • Ruth Borchardt
  • Margot Borchardt.
27./28. Februar 1933: Reichstagsbrand, Marinus van der Lubbe weilte vorher in Hennigsdorf.

Westlich von Nieder Neuendorf entstand bereits Anfang des 20. Jahrhunderts der AEG-Werksflugplatz, später westlich von Hennigsdorf der Flugplatz Schönwalde.
In Hennigsdorf (AEG Werke) befand sich ein Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen.

Stolpersteine in Hennigsdorf:
Stolperstein für Ludwig Goldmann. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
  Stolperstein für Else Lachmann. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
     
Stolperstein für Dora Blaschke. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
  Stolperstein für Ernst Blaschke. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.Stolperstein für Liesel Blaschke. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.Stolperstein für Ursel Blaschke. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
     
Stolperstein für Heinrich Bartsch. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
  Stolperstein für Klara Schabbel. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
     
Stolperstein für Klara Busse. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
 
Jehovas Zeugen (Bibelforscher): In Hennigsdorf besteht seit über 100 Jahren eine starke und aktive Gruppe. 
Die Zeugen Jehovas standen den Nationalsozialisten von Anfang an ablehnend gegenüber. 
Nach der "Machtergreifung" 1933 waren Jehovas Zeugen in ganz Deutschland verboten und schwersten Repressalien ausgesetzt 
(GARBE, Detlev: Zwischen Widerstand und Martyrium – Die Zeugen Jehovas im dritten Reich). 
1935/36 wurden u. a. in der Hennigsdorfer Voltastraße 10 (jetzt Paul-Jordan-Straße 2a) Schallplatten mit biblischen Vorträgen besprochen und hergestellt. Einige Hennigsdorfer waren von Verhaftungen und KZ-Haft betroffen:

    Georg Klohe wurde von der Gestapo ermittelt und am 29.7.1937 vom Berliner Sondergericht wegen illegaler Betätigung
    für die verbotene Vereinigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Haftstrafe wurde er in das
    Konzentrationslager Sachsenhausen überwiesen.

Die Hennigsdorfer Wilhelm Busse, Georg Klohe, Ernst Specht und Max Flache haben die Haftzeiten im KZ überlebt und 
kamen im April/Mai 1945 in Freiheit. Große Opfer brachte in dieser Zeit die Familien Busse und Steinfurth

    Klara Busse, geb. Hertel, geboren: 26.8.1894 Topper, Kreis Crossen an der Oder,
    verhaftet 24.7.1940, Haft in Ravensbrück und Auschwitz,
    ermordet in Auschwitz am 7.1.1943.

Stolperstein für Wilhelm Busse. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf.
Der Ehemann 
    Wilhelm Busse, geboren: 5.12.1887 (verheiratet seit 1918 mit Klara Hertel), 
    wohnhaft Hennigsdorf, Berliner Straße 18 (Zeuge Jehovas seit 1923),
    verhaftet am 2.10.1935, Untersuchungshaft und 6 Monate Gefängnis, Entlassung am 4. April 1936,
    erneute Verhaftung am 16.9.1936, Verurteilung (Verhandlung in Berlin-Moabit 8.1.1937) und Haft (1 Jahr, 3 Monate, Berlin-Tegel),
    Überstellung ins Konzentrationslager Sachsenhausen am 3.4.1938 (Häftlingsnummer 1310), Befreiung April/Mai 1945.

Die Tochter
    Gerda Busse geboren: 4.06.1920 in Ragow, verheiratete Steinfurth,
    ab April 1938 wurde den Eltern vom Amtsgericht Berlin-Spandau das Sorgerecht über die Tochter entzogen,
    Verhaftung und Urteil im Januar 1945 wegen Wehrkraftzersetzung – vier Jahre Haft,
    Befreiung am 10.5.1945 aus der Haftanstalt in Leipzig.

Der Schwiegersohn 
    Walter Steinfurth, geboren: 20.9.1919, verheiratet 1941 mit Gerda Busse,
     infolge der Militärdienstverweigerung Urteil des Feldgerichts 1942: Zwangsarbeit in Russland,
     23.8.1943 erneute Verweigerung des Wehrdienstes und Verurteilung,
     Befreiung April/Mai 1945.

In der DDR erneut Verbot (August 1950) und schwerste Repressionen: 
Wilhelm Busse wurde am 30.8.1950 wieder verhaftet und zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt,
er starb am 10.3.1957 in der Haftanstalt Brandenburg/Havel (Zuchthaus Brandenburg-Görden). 
Auch der Schwiegersohn Walter Steinfurth wurde am 26.2.1959 erneut verhaftet, vom Bezirksgericht Potsdam am 19.6.1959 zu 2 Jahren Gefängnisverurteilt. Er saß ebenfalls im Zuchthaus Brandenburg-Görden und später in Waldheim ein.

Die Zeugen Jehovas aus dem Norden Berlins gedenken der Opfer zweier Diktaturen“ (Zitat, Zeugen Jehovas).

Zeugen Jehovas in der DDR / oder hier (KAS).

Branchenverzeichnis Hennigsdorf 1938 (PDF, 157 KB), mit vielen Namen.

Im Oktober und November 2013 habe ich Einsicht in das NS-Archiv (ehem. Berlin Document Center) im Bundesarchiv (Berlin-Lichterfelde) erhalten und konnte etliche Karteikarten (z. B. NSDAP-Orts- oder Gaukartei, -Zentral- oder Reichkartei, NSLB) und andere Akten kopieren oder abschreiben. Das Ergebnis liegt jetzt im Stadtarchiv Hennigsdorf, gerne gebe ich Auskunft (z. B. über NS-Bürgermeister Picard, Scherler, Klinger, Leitende Angestellte der Industrie, Gewerbe- und Handeltreibende, Lehrkräfte der Hennigsdorfer Schulen).

1939 bis 1945  Zweiter Weltkrieg
Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der Krieg, bereits vorher hatten die beiden Diktatoren Ostmitteleuropa unter sich aufgeteilt ("Hitler-Stalin-Pakt"), am 17. September marschierte die Rote Armee von Osten in das Nachbarland ein. Noch am 3 . September erklärten Frankreich und das Vereinigte Königreich Deutschland den Krieg, am 30. November 1939 griff die Sowjetunion Finnland an. Begriffe, die das Vorgehen der Deutschen in den besetzten Ostgebieten charakterisieren sind Konzentrationslager, Vernichtungslager, Vernichtungskrieg und Holocaust. Auf der sowjetischen Seiten sind charakteristische Begriffe z. B. Katyn, Russifizierung und Massendeportationen und GULag.
Wie in anderen Großbetrieben wurden auch in Hennigsdorf Zwangsarbeiter verschiedener Nationen eingesetzt, die in verschiedenen Barackenlagern untergebracht waren.
Bei vereinzelten Bombenabwürfen gab es Tote. Am 18. März 1945 bombardierte die US-Luftwaffe die Hennigsdorfer AEG-Werke.
Am 22. bzw. 23. April 1945 erreichte die Rote Armee Hennigsdorf, es gab viele Tote durch Artilleriebeschuss und Kämpfe, außerdem durch Selbsttötungen (und erweiterte Suizide), Erschießungen u. a. m.: Das Kriegsende 1945 in Hennigsdorf und Umgebung, mein fünfter Beitrag zur Regionalgeschichte (PDF, ca. 6 MB), als Buch erschienen.
Auf dem Hennigsdorfer Friedhof befinden sich diverse Grabanlagen und Denkmäler bzgl. des Zweiten Weltkriegs.
Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.

 
Soldatengrab. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2011.
Im Wald westlich von Hennigsdorf - in der Nähe des Muhrgrabens - befindet sich ein einzelnes Soldatengrab (Feldgrab).
1945 bis 1949  (Das sozialistische HennigsdorfSowjetische Besatzungszone (SBZ)
Sowjetische Grab- und Denkmalanlage (Ehrenmal). Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
Wie in vielen Orten der Umgebung wurde auch in Hennigsdorf über den Gräbern gefallener sowjetischer Soldaten eine Denkmalanlage (mit über 200 Namen) errichtet
(sowjetisches Ehrenmal Hennigsdorf, PDF, 1,2 MB, siehe auch Kriegsende 1945 in Hennigsdorf und Umgebung, oben), ebenso im Ortsteil Stolpe-Süd (PDF, 670 KB).
Muss man diese Denkmale nicht entstalinisieren?
Bereits seit etwa Januar 1945 kamen viele Deutsche aus den Gebieten "östlich von Oder und Neiße", aus Pommern, Schlesien und Oberschlesien, aus Ostpreußen, dem Memelland und angrenzenden Gebieten, aus Böhmen und Mähren und anderen Landen, in denen ihre Vorfahren seit Jahrhunderten heimisch waren, und fanden in Hennigsdorf und Umgebung ein neues Zuhause.
Im Juni 1945 vereinigten sich aufrechte Hennigsdorfer Kommunisten und Sozialdemokraten wie in der gesamten damaligen sowjetischen Besatzungszone zur SED (Zwangsvereinigung).
Im Nieder Neuendorfer See wurden Kähne versenkt.
Unter der breiten Schleppe der unzähligen Verbrechen, die die Nationalsozialisten noch nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches hinter sich herzogen, ließ sich neues Unrecht gut verbergen. Die Speziallager, z. B. in Weesow bei Werneuchen und im ehemaligen Nazi-Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen (Speziallager Nr. 7), wurden von der sowjetischen Besatzungsmacht zwar als Internierungslager für Anhänger und Träger des NS-Systems propagiert, so wie sie mit den Westalliierten in den verschiedenen interalliierten Konferenzen vereinbart worden waren, aber sowohl die Einweisungs- als auch die Haftpraxis entsprachen mehr den aus den Tiefen der Sowjetunion mitgebrachten Erfahrungen kommunistischen Terrors als einer an der Charta der Menschenrechte und des Völkerrechts orientierten Besatzungsherrschaft. Katastrophale Ernährung, Unterbringung und Haftbedingungen verursachten ein Massensterben. Das Totenbuch Sachsenhausen kann und soll dabei nicht zwischen „Tätern“ und „Opfern“ unterscheiden. Es fragt nicht, ob die an Hunger und Krankheit verstorbenen Häftlinge und Internierten Funktionsträger des NS-Regimes waren oder warum sie verhaftet wurden. Die meisten Lagerinsassen waren minderbelastet oder unschuldig. Es waren Menschen, die ohne einen Schuldvorwurf in den Jahren 1945 bis 1950 als kleine NS-Funktionäre, Nazisympathisanten oder einfach, von Nachbarn aus nichtigen Gründen denunziert, vom sowjetischen Geheimdienst inhaftiert worden sind und oft nach monatelanger Kellerhaft in den Schweigelagern des NKWD, den sogenannten Speziallagern, verschwanden (fast wörtlich aus: Totenbuch sowjetisches Speziallager Nr. 7/Nr. 1 in Weesow und Sachsenhausen 1945-1950. Hg. von der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte. Bearbeitet von Ines Reich. 2010. Mit freundlicher Genehmigung).
(Vermächtnis Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 - 1950. 2011. - Grusswort Prof. Michael Wolffsohn. 2011.)
Ca. die Hälfte der Häftlinge des Speziallagers gehörte zum sog. „Spezkontingent“: im Zuge der „Entnazifizierung“ kam es zu Verhaftungen von früheren Mitarbeitern von NS-Behörden, „aktiven Mitgliedern“ der NSDAP u. a., tatsächlich waren es vor allem untere und mittlere Funktionsträger der NSDAP sowie anderer NS-Organisationen, politische Gegner und willkürlich verhaftete Zivilisten... Die Absicht der Sowjetunion war neben der Ausschaltung der nationalsozialistischen Funktionsträger auch die Durchsetzung eines kommunistischen Führungsanspruchs in der SBZ (fast wörtlich übernommen aus: Thomas Ney u. a.: Projekt des Louise-Henriette-Gymasiums Oranienburg).
Seitenanfang Eines der bekanntesten Opfer des Speziallagers Sachsenhausen war der Schauspieler Heinrich George, * 9.10.1893 Stettin, † 25.9.1946.
Auch Hennigsdorfer saßen und starben in den sowjetischen Speziallagern: 
in Weesow: Emil Erich Ernst Seiler, * 28.11.1891, † 21.8.1945 (Eltern: Bäcker Wilhelm Seiler und Ehefrau Emilie, geb. Noelte / Nölte, zu Hennigsdorf). Seiler war verheiratet und hinterließ die Ehefrau mit zwei Kindern.
Der Nieder Neuendorfer Walter Keller, * 22.2.1913, starb am 24.7.1947 im Speziallager Buchenwald bei Weimar,
Ferdinand Urban (* 20.02.1900, katholisch, Vater: Josef Urban, Mutter: Marie Ehrentraud) am 28.1.1947 im Lager Jamlitz.
Der technische Direktor der AEG E-Lokomotiven-Fabrik Hennigsdorf Wilhelm Ferdinand Lipperheide (* 19.4.1890) überlebte die Lager Weesow, Landsberg/Warthe und Buchenwald, die Waldheimer Prozesse und das Zuchthaus Bautzen, wurde 1955 entlassen und starb 1960. [Quelle].
[derzeit sammle ich weitere Informationen. Wer kann Angaben über die Personen machen?].
Fotos aus Weesow bei Werneuchen (Klaus Euhausen, 2012): Dorf Gedenkstätte Gedenktafel Gedenkstein
Aus der Umgebung waren in Sachsenhausen inhaftiert und starben dort (Auswahl des Verfassers, aus dem Totenbuch Sachsenhausen):
  • Karl Bolduan, * 1899 Oranienburg, † 9.2.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Wilhelm Bree, * 17.6.1895 Germendorf, † 3.4.1946 Speziallager Sachsenhausen.
  • Franz Brehe, * 7.9.1881 Velten, † 9.8.1946 Speziallager Sachsenhausen.
  • Fritz Duwe, * 1905 Oranienburg, † 8.3.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Wilhelm Ebel, * 7.9.1905 Germendorf, † 7.10.1945 Speziallager Sachsenhausen.
  • Hans Elste, * 1892 Germendorf, † 16.2.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Paul Engel, * 1891 Birkenwerder, † 30.11.1945 Speziallager Sachsenhausen.
  • Hermann Gabriel, * 1911 Falkensee, † 24.3.1948 Speziallager Sachsenhausen.
  • Karl Ganzer, * 1895 Marwitz, † 1.4.1948 Speziallager Sachsenhausen.
  • Ernst Glätzer, * 26.8.1898 Oranienburg, † 18.5.1946 Speziallager Sachsenhausen.
  • Max Grunert, * 27.2.1892 Oranienburg, † 8.2.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Ernst Hahn, * 23.12.1877 Oranienburg, † 26.8.1945 Speziallager Sachsenhausen.
  • August Hein, * 18.9.1882 Marwitz, † 9.11.1945 Speziallager Sachsenhausen.
  • Horst Höpfner, * 1928 Oranienburg, † 18.7.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Wilhelm Ingel, * 6.8.1884 Velten, † 1.4.1946 Speziallager Sachsenhausen.
  • Albert Kleinfeld, * 28.1.1887 Oranienburg, † 30.1.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Karl Knörck, * 1892 Oranienburg, † 3.11.1948 Speziallager Sachsenhausen.
  • Erwin Krüger, * 28.5.1909 Velten, † 22.4.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Willy Leue, * 16.5.1903 Velten, † 25.2.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Willy Lietzmann, * 13.5.1896 Oranienburg, † 12.5.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Franz Lindenberg, * 1884 Velten, † 7.4.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Käthe Lindner, * 1880 Oranienburg, † 3.3.1946 Speziallager Sachsenhausen.
  • Georg Lusinsky, * 27.3.1898 Velten, † 20.2.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Karl Malitz, * 1886 Marwitz, † 25.12.1946 Speziallager Sachsenhausen.
  • Albert Merker, * 10.4.1890 Vehlefanz, † 1.10.1945 Speziallager Sachsenhausen.
  • Georg Rieger (Riegert), * 12.5.1891 Germendorf, † 18.5.1948 Speziallager Sachsenhausen.
  • Georg Schünemann, * 1900 Velten, † 7.1.1946 Speziallager Sachsenhausen.
  • Fritz Strebelow, * 6.8.1896 Oranienburg, † 19.10.1947 Speziallager Sachsenhausen.
  • Dr. jur. Fritz Thürling, * 12.10.1905 Velten, † 7.1.1948 Speziallager Sachsenhausen.
Die Ehefrau des letzten Gutsbesitzer von Stolpe (Dorf) Burghard von Veltheim (geboren 17.12.1873), Elisabeth Helene Mathilde von Veltheim, geborene von Alvensleben (* 30.11.1889 Erxleben) wurde von den Sowjets abgeholt und starb im Januar 1946 im Speziallager Sachsenhausen, obgleich sie Kontakt zum kirchlichen Widerstand gegen Hitler gehabt haben soll.
Ein weiterer "tragischer Lebenslauf zwischen zwei Diktaturen" ist der des ehemaligen Regierungspräsidenten von Potsdam Franz Schleusener. Falls es in Hennigsdorf wieder Bestrebungen geben sollte, neue Straßen oder Plätze nach Personen zu benennen, wäre Schleusener einer meiner Favoriten.
1949 bis 1961 DDR ohne Mauer
KZ-Denkmal. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
     
Gedenktafel. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
         
Denkmal zur Erinnerung an die Konzentrationslager der Nationalsozialisten (sog. VVN-Denkmal), 
insbesondere an das in der Nähe befindliche ehemalige Konzentrationslager
Oranienburg-Sachsenhausen (jetzt Gedenkstätte und Museum).
     
Gedenktafel an der ehem. Feuerwache.
Inschrift: Den Toten zum Gedenken. Den Lebenden zur Pflicht.
Der rote Winkel war das Kennzeichen für die politischen Gefangenen des Nationalsozialismus
Ein Beispiel für die einseitige Geschichtsbetrachtung während der DDR-Zeit.
Von 1945 bis 1948 gehörte Stolpe-Dorf zum französischen Sektor Berlins, Stolpe-Süd zum sowjetischen. 1948 wurde Stolpe an die Sowjets übergeben; Stolpe-Süd wurde zur selbständigen Gemeinde deklariert, die Grundbücher und Katasterkarten aber nicht geändert.
Sowjetische Militärtribunale verhängten nach der Gründung der DDR im Jahre 1949 und bis Stalins Tod 1953 in Geheimprozessen gegen deutsche Staatsangehörige mehr als 1000 Todesurteile, die zum größten Teil vollstreckt wurden. Sie hatten sich für Demokratie eingesetzt, wurden als Sowjetfeinde oder Spione denunziert oder hatten für westliche Geheimdienste gearbeitet. Sie wurden von östlichen Geheimdiensten verhaftet, in Moskau hingerichtet, im Krematorium verbrannt und in einem Massengrab verscharrt. Über Jahrzehnte hatten Moskau und Ostberlin alles daran gesetzt, die Spuren der Opfer zu verwischen. Viele Opfer wurden durch den Hauptmilitärstaatsanwalt der Russischen Föderation rehabilitiert (aus: „Erschossen in Moskau ...“. Die deutschen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950-1953. Hg. Von Arsenij Roginskij, Jörg Rudolph, Frank Drauschke und Anne Kaminsky. 2005. Metropol Verlag. Mit freundlicher Genehmigung).
Nachfolgend Namen von 14 Opfern, die in irgendeiner Beziehung zu Hennigsdorf oder der Umgebung standen (einzelne "Lebensbilder" sind in Vorbereitung, vgl. Potsdamer Ehrenmale Lindenstraße 54, sowie RUDOLPH/DRAUSCKE/SACHSE (2007): Hingerichtet in Moskau. Opfer des Stalinismus aus Berlin 1950 - 1953):
  • Christa Bathe, * 1928, wohnhaft Falkensee, hingerichtet 14.2.1952 Moskau.
  • Annelies Bunda, * 1919, wohnhaft Falkensee, hingerichtet 14.2.1952 Moskau.
  • Marianne Hutschenreuther, * 1925 Steinach/Thüringen, wohnhaft Hennigsdorf, Bürogehilfin im Stahl- und Walzwerk sowie Kontoristin beim Hochbau in Hennigsdorf, hingerichtet 14.5.1951 Moskau.
  • Heinz Ilmer, * 1923, wohnhaft Falkensee, hingerichtet 17.2.1953 Moskau.
  • Heinz Knappe, * 1929, wohnhaft Velten, hingerichtet 23.10.1952 Moskau.
  • Waldmar Otto Knappe, * 1932, wohnhaft Velten, hingerichtet 23.10.1952 Moskau.
  • Siegfried Muche, * 1931, wohnhaft Finkenkrug, arbeitete beim VEB Lokomotivbau, Elektrotechnische Werke Hennigsdorf, hingerichtet 26.6.1952 Moskau.
  • Ingeborg Potratz, * 1929, wohnhaft Falkensee, hingerichtet 11.9.1951 Moskau.
  • Gerhard Schmidt, * 1931, wohnhaft Oranienburg, hingerichtet 26.11.1951 Moskau.
  • Wilhelm Schulz, * 1915 Bötzow, wohnhaft Berlin-Adlershof, hingerichtet 31.8.1951 Moskau.
  • Wolfgang Swidom, * 1928 Berlin, wohnhaft Hennigsdorf, arbeitete bei Fa. Foto Nebel in Hennigsdorf, hingerichtet 2.11.1951 Moskau.
  • Joachim Ulatowski, * 1927, wohnhaft Falkensee, hingerichtet 26.11.1952 Moskau.
  • Richard Wildner, * 1928, wohnhaft Schönewalde, arbeitete u. a. bei der Fa. Kresse & Co. in Hennigsdorf, hingerichtet 11.9.1951 Moskau.
  • Ernst Willkommen, * 1906, wohnhaft Oranienburg, hingerichtet 12.4.1951 Moskau.
  Warum gibt es in Hennigsdorf über 30 Jahre nach dem Ende der DDR kein Denkmal, das an die Opfer der kommunistischen Diktatur erinnert?
Seitenanfang 1951 begann der Bau des Havelkanals von Nieder Neuendorf nach Paretz, der das Berliner Stadtgebiet "umgeht".
Brücke der DSF zwischen Hennigsdorf und Nieder Neuendorf über den Havelkanal. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
 
Für Deutsch - Sowjetische Freundschaft. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
     
Brücke der Deutsch - Sowjetischen Freundschaft (Schild an der östlichen Seite).
 
(... an der westlichen Seite).
1953 wurde der Berliner Eisenbahnaußenring in dem Abschnitt bei Hennigsdorf in Betrieb genommen.
17. Juni 1953. Berühmt ist das Foto, das die Hennigsdorfer Arbeiter auf dem Weg nach Berlin zeigt. In Berlin-Tegel befindet sich eine Gedenktafel (Vergrößerung). Ebenso ein bedeutendes Dokument ist die RIAS-Reportage von der Müllerstraße (17. Juni 1953). 

In Hennigsdorf gibt es seit dem 16. Juni 2013 einen Platz des 17. Juni 1953, bei der Abstimmung darüber im Stadtparlament gab es nur eine Stimmenthaltung aus der Fraktion der Partei DIE LINKE (Frau D. aus H.). 
 
Platz des 17. Juni 1953, Hennigsdorf. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 16.6.2013.
Zum Vergrößern draufklicken
Erinnerungs-Platte. Ruppiner Straße/Ecke Hauptsstraße, Hennigsdorf. Foto: Klaus Euhausen, 2016
Publikation der Stadt Hennigsdorf. Zu beziehen über die Stadtinformation

Plakate der Stadt Hennigsdorf (Fotos: Klaus Euhausen, Juni 2013. Zum Vergrößern draufklicken):
 
17. Juni 1953. 7 Uhr. Foto: Klaus Euhausen. 2013
 
17. Juni 1953. 8 Uhr. Foto: Klaus Euhausen. 2013
 
17. Juni 1953. 10 Uhr. Foto: Klaus Euhausen. 2013
 
17. Juni 1953. 12 Uhr. Foto: Klaus Euhausen. 2013
 
17. Juni 1953. 13 Uhr. Foto: Klaus Euhausen. 2013
 
 
 
 
 
 
 
 
 
7 Uhr
 
8 Uhr
 
 10 Uhr
 
 12 Uhr
 
 13 Uhr
Filmprojekt des Gymnasiums Alexander-S.-Puschkin, Hennigsdorf zum 17. Juni 1953: Die Mitte des Ichs. Filmplakat: Die Mitte des Ichs. Foto: Klaus Euhausen, 2013. Filmbeitrag OHV-TV.
Auf den Seiten der HWB.
Weitere Links zum Thema:
Bericht Karl-Heinz Benditz Streikbericht LEW Streik im Stahlwerk Bericht über die Vorgänge im Stahlwerk Einfluss der Oberschlesier im Stahlwerk und in den LEW Gabriele Schnell: Der 17. Juni 1953 in Hennigsdorf
Film: "17" Ein Film über den 17. Juni 1953 / Die Kulturingenieure (wertvoll).

Wäre es in den 1950er oder 1960er Jahren zu einem Atomkrieg der beiden "militärischen Blöcke" gekommen, wären auf Hennigsdorf möglicherweise vier nukleare Sprengköpfe niedergegangen.

Proteste in Hennigsdorf, Sommer 1961 (Bundesarchiv, 3 Seiten):

Proteste im LEW Hennigsdorf (1) - Jahrgänge - Stasi-Unterlagen-Archiv (ddr-im-blick.de)

Proteste im LEW Hennigsdorf (2) - Jahrgänge - Stasi-Unterlagen-Archiv (ddr-im-blick.de)

Proteste im LEW Hennigsdorf (3) - Jahrgänge - Stasi-Unterlagen-Archiv (ddr-im-blick.de)

1961 bis 1989/1990 DDR mit Mauer
13. August 1961 Bau der Mauer. (Foto: Mauerspringer, Berlin, Bernauer Straße). 17 Millionen Menschen werden zu Zwangsteilnehmern eines sozialistischen Großversuchs. Bedingt durch den Mauerbau und der Einrichtung von Sperrgebieten fand im südlichen Teil von Nieder Neuendorf keine bedeutende bauliche Entwicklung mehr statt. Der Mauerbau schnitt Hennigsdorf und Stolpe-Süd endgültig von Berlin ab; Verkehrswege wurden unterbrochen, der Pendleranteil sank drastisch auf unter 5 %. 
Im heutigen Hennigsdorfer Ortsteil Neubrück (Ruppiner Straße) war eine Kaserne des Grenzregiment 38. Bei Papenberge befand sich eine Bootskompanie.
Die Todesopfer der Berliner Mauer. Im Bereich Hennigsdorf und Umgebung bzw. mit sonstigem Bezug zu Hennigsdorf:
  • Peter Kreitlow, * 1943, von sowjetischen Soldaten in der Nacht vom 23. auf den 24. Januar 1963 in Nieder Neuendorf erschossen, beerdigt in Berlin (Pankow Friedhof III). Peter Kreitlows Freunde, die am Fluchtversuch beteiligt waren, werden wegen versuchten „illegalen Verlassens“ sowie Anstiftung dazu zu Gefängnisstrafen zwischen zehn und achtzehn Monaten verurteilt.
  • Klaus Garten, * 1941, arbeitete als Schlosser im Schmachtenhagener Betriebsteil des Stahl- und Walzwerkes Hennigsdorf, erschossen am 17. August 1965 an der Grenze bei Teltow-Seehof, beerdigt in Schmachtenhagen.
  • Franciszek Piesik, * 1943, polnischer Binnenschiffer, beim Fluchtversuch ertrunken am 17. Oktober 1967 im Nieder Neuendorfer See bei Hennigsdorf, beerdigt in Heiligensee (bei wikipedia).
  • Helmut Kliem, * 1939, lebte in Staaken, Hauptwachtmeister beim Betriebsschutz des Lokomotiv- und Elektrotechnischen Werks Hennigsdorf, niedergeschossen am 13. November 1970 bei Staaken, gestorben im Krankenhaus Staaken, beerdigt in Falkensee (bei wikipedia).
  • Rolf-Dieter Kabelitz, * 1951, niedergeschossen am 7. Januar 1971 bei Hohen Neuendorf, gestorben am 30. Januar 1971 im Krankenhaus 
  • Hennigsdorf (bei wikipedia).
  • Klaus Schulze, * 1953, Falkensee, bis Sommer 1971 im VEB Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf, erschossen am 7. März 1972 an der Grenze bei Falkenhöh, beerdigt in Falkensee.
  • Dietmar Schwietzer, * 1958, am 16. Februar 1977 bei Hennigsdorf erschossen, beerdigt in Magdeburg (bei wikipedia).
  • Marienetta Jirkowsky, * 1962, niedergeschossen am 22. November 1980 an der Mauer bei Hohen Neuendorf, gestorben im Krankenhaus 

  • Hennigsdorf (bei wikipedia) - [Film: Micki / Die Kulturingenieure (wertvoll), bei youtube].
Erich Mielke wurden viele Orden und Ehrenzeichen verliehen, u. a. war er Aktivist der sozialistischen Arbeit des VEB Qualitäts- und Edelstahlwerkes Hennigsdorf (siehe Liste). Mielke war eine der schillerndsten Figuren der DDR, ehemaliger Lokalreporter der "Roten Fahne", Minister für Staatssicherheit, später rechtskräftig verurteilter Polizistenmörder (siehe auch: Trauerrede für Erich Milke). 
Bis heute sitzen etliche ehemalige "Stasi-Spitzel" in den Parlamenten, hauptsächlich für die Partei Die LINKE, während andere sich fragen, "wer wann wen und warum auf SED-Geheiß ausspioniert hat".
Karteikarte des MfS (Klaus Euhausen)
1957 starb in Nieder Neuendorf  Otto Nuschke (vgl. auch HWB-Journal Juli 2002, PDF, Seite 8).

Die großen Industriebetriebe in Hennigsdorf wurden ausgebaut: Das Stahl- und Walzwerk wurde zum Stammbetrieb des "Volkseigenen Betriebes Qualitäts- und Edelstahl-Kombinat Stahl- und Walzwerk Wilhelm Florin". Die LEW Hennigsdorf entwickelte sich zum Stammbetrieb des VEB Kombinates-Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke "Hans Beimler".

Die neue Situation und das kräftige Ansteigen der Einwohnerzahl auf über 20.000 führte zur Verleihung der Stadtrechte am 19.3.1962. 

Mitte der 80er Jahre wurde die Autobahn nach Hamburg (heute BAB 24) mit dem Zubringer Reinickendorf (heute BAB 111) und den Grenzkontrollstellen gebaut.
1988 arbeiteten etwa 9.000 Menschen im "Hennigsdorfer Stahl- und Walzwerk Wilhelm Florin" und etwa 8.000 Menschen in den "Lokomotivbau-Elektrotechnischen Werken Hans Beimler". Die beiden volkseigenen Betriebe prägten über Jahrzehnte das gesamte Leben der Stadt. Die kulturelle, soziale und sportliche Infrastruktur wurde von ihnen organisiert.

Seitenanfang (Um) 1987 entstand eine Gedenkstätte mit großer Inschrift und etlichen Namen "sozialistischer Kämpfer":
Ich bevorzuge: Für Freiheit und parlamentarische Demokratie, Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit. Nie wieder Sozialismus! Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011 FIR-Emblem. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011. Gedenkstein für 5 von den Nationalsozialisten getötete Kommunisten. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
Gedenkstätte. (auf das Bild klicken) (auf das Bild klicken)
Antonia Grunenberg: "Jeder Demokrat ist ohnehin Antifaschist, aber nicht jeder Antifaschist ein Demokrat."
Eine kritische Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur beschränkt sich in Hennigsdorf mehr oder weniger auf den 17. Juni 1953 (Volksaufstand) und den 13. August 1961 (Mauerbau und Folgen, Mauertote bis 1989). Die Rolle der KPD in der Weimarer Republik und der sogenannte kommunistische Widerstand von 1933 bis 1945 werden hier i. d. R. unkritisch betrachtet. Andere Themen "des Lebens unter Hammer und Zirkel" - i. d. R. Partei und Massenorganisationen auf der einen und diejenigen, die sich nicht klaglos darin einreihen wollten, auf der anderen Seite -  wie (die nachfolgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, der Verfasser würde sich über konkrete Hinweise zu Fällen, Hennigsdorf und Umgebung betreffend, freuen): werden in Hennigsdorf quasi nicht beleuchtet. Erinnerungstafeln an die Opfer des SED-Regimes, wie z. B. in Frankfurt/Oder, Werder/Havel oder in Waren (Müritz) sind nicht vorhanden.

Die DDR lebt noch - auf der Straße (Die Welt, von Thomas Schmoll, 09.11.2017).
 
 
Empfehlenswert: Aufstieg und Fall des Kommunismus (12teilige Reihe von zdf.info)
Aufstieg und Fall des Kommunismus. ZDF.
Ab 1989/90
Gedenkstein zur Erinnerung an den Fall der Mauer. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
Zur Erinnerung an die Opfer der Mauer. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
Erinnerung an die Grenzöffnung zwischen Stolpe-Süd und Berlin-Heiligensee. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
 
 
 
"Mauerfall" in Nieder Neuendorf von Heike Becker.
 "Platz der Maueropfer" und ehemaliger Grenzturm in Nieder Neuendorf.
Schild an der ehemaligen Grenze
zwischen Stolpe-Süd und Berlin-Heiligensee
(zum Vergrößern bitte draufklicken).
Nach der Öffnung der Grenzen 1989 bekamen die Stadt Hennigsdorf und die Siedlung Stolpe-Süd ihre natürliche Umgebung zu Berlin zurück. Die großen volkseigenen Betriebe in Hennigsdorf wurden privatisiert. Im Mai 1992 übernahm der italienische Konzern RIVA das Stahlwerk, das seitdem die Bezeichnung Hennigsdorfer Elektrostahlwerke GmbH (H.E.S.) führt.

Die AEG übernahm ihre alte Produktionsstätte für den Schienenfahrzeugbau. 1993 wurde der Hauptsitz der AEG Bahnsysteme nach Hennigsdorf verlagert. Eine weitere Profilierung des Industriestandortes als Zentrum für Verkehr und Technik erhielt Hennigsdorf mit der Gründung der Gesellschaft ADtranz, in der die AEG Bahnsysteme aufgegangen sind. Heute gehört das Werk zum kanadischen Bombardier-Konzern.

Das Kasernengeländes in Neubrück wurde umgenutzt: Die Kasernen wurden umgebaut als Wohnheime für Asylsuchende (Ende 2015 erheblich erweitert). Die übrigen umfangreichen baulichen Anlagen von Neubrück/Schillerhaus werden gewerblich genutzt.

Unmittelbar nach der Wende wurde in Hennigsdorf mit den planerischen Vorleistungen zur Revitalisierung von Industriebrachen zur Ansiedlung kleiner und mittlerer Unternehmen begonnen. So wurden insgesamt sieben Bebauungsplanverfahren mit Gewerbegebietsausweisung und einer Gesamtfläche von fast 100 ha eingeleitet.

1993 wurde die Denkmalanlage auf dem Anger an der Berliner Straße errichtet (Heidi Wagner-Kerkhof).

1993 bis 1995 wurde das Hennigsdorfer Stadtzentrum zwischen Bahnhofsvorplatz und Fontanestraße gebaut. Damit erhielt Hennigsdorf den bisher nicht vorhandenen lang ersehnten Mittelpunkt des städtischen Lebens.

Es entstanden in relativ kurzer Zeit neue Wohngebiete wie die Havelpromenade in Nieder Neuendorf oder die Waldrandsiedlung im Bereich Forststraße/Am Waldrand sowie einzelne Wohn- und Geschäftshäuser.

1993 wurden konkrete Ziele und Maßnahmen zur Sanierung des Ortskerns und des Stahlwerksgeländes beschlossen, um städtebauliche Mißstände und Funktionsschwächen zu beseitigen, brachliegende oder untergenutzte gewerbliche Bauflächen zu aktivieren und das Sanierungsgebiet zu einem lebendigen Stadtteil zu entwickeln. Ein zentrales Problem stellt dabei die Bewältigung des Durchgangsverkehrs dar. 

Die in Hennigsdorf vorhandenen Standortbedingungen bieten gute Voraussetzungen für die weitere Entwicklung der Industriestadt und zu einem attraktiven Wohnstandort an der Havel.

Ansiedlungen der letzten Jahre und Monate (Technologie- und Biotechnologiezentrum) machen Hennigsdorf auch zu einem Standort der Forschung und Entwicklung zukunftsweisender Technologien.

Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
Am Alten Walzwerk (2012)
Kammwalzen aus dem alten Walzwerk (850er und 630er Straße)
2013 wurde eine Straße im Gewerbegebiet Süd nach dem ehem. Generaldiirektor des Kombinats VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) "Hans Beimler" Hennigsdorf Horst Müller benannt

Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Hennigsdorf lässt sich an vielen authentischen Orten sowie an Denkmälern und Straßennamenschildern die Geschichte des Ortes bzw. der Region ablesen: von den ältesten Teilen und Gebäuden der Orte in der Hauptstraße und Berliner Straße in Hennigsdorf bzw. der Dorfstraße in Nieder Neuendorf, über Schauplätze der industriellen Entwicklung mit den einhergehenden Wohnungsbauprojekten, gleichzeitig entstandene öffentliche Gebäude wie Rathaus, Schulen und Bahnhof, Gefallenendenkmäler des Ersten Weltkriegs, Gräber von Getöteten innerer Unruhen (wie z. B. Kapp-Putsch/Märzunruhen 1920), Orte von Zwangsarbeit, Haft und Vernichtung unter den Nationalsozialisten, Gräber von getöteten Soldaten und Zivilisten des Zweiten Weltkriegs, Haft und Tod unter dem sowjetkommunistischen System, Tote und Verwundete an Mauer und Stacheldraht, Unruhe und Unrecht während der DDR-Zeit. 

Hinter jedem Namen steht eine Geschichte.
Denkmal zur Erinnerung an Zwangsarbeit in Hennigsdorf. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
 
Denkmale: 17. Juni 1953 und Herbst 1989. Dazwischen liegen 36 Meter oder 36 Jahre! Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
 
Gedenkstele Deutsche Teilung. Foto: Klaus Euhausen. Hennigsdorf. 2011.
         
Zwangsarbeiter (1940 - 1945).
 
17. Juni 1953 und Herbst 1989.
 
Deutsche Teilung.
Seitenanfang Quellen (u.a.)
  • BESELER, Horst: Stahlwerk Hennigsdorf. Eine Reportage bei Nacht. In: Brandenburger Wegweiser für Bauern und Kleingärtner. Jg. 5 / 1951, Seiten 83 bis 85

  • BRANDENBURGISCHES LANDESHAUPTARCHIV POTSDAM (BLHA), verschiedene Akten

  • BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG (BPB, Internet)

  • DAS FAST VERGESSENE SCHLOSS. 2012

  • DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM (DHM, Internet)

  • DORFIDYLL-INDUSTRIESTADT-LEBENSORT. Beiträge zur Geschichte Hennigsdorfs (Broschüre zur neuen Ausstellung). 2016

  • DÜRKS, Wilhelm, Dr.: Urkundliche Geschichte der Landgemeinde Hennigsdorf. 1931

  • EUHAUSEN, Klaus: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Das Kriegsende 1945 in Stolpe-Süd, Hennigsdorf und Nieder Neuendorf. 2015

  • EUHAUSEN, Klaus, MÜCKLER, Jörg: Alter Adler Nr. 11: "Der Sonne entgegen" - Theodor Schauenburg. In: Das Propellerblatt Nr. 18. 2017

  • EUHAUSEN, Klaus: Nieder Neuendorf - Zur Geschichte eines märkischen Dorfes. 2020

  • GROßMANN, Heinz: Chronik. 100 Jahre Zeugen Jehovas in Hennigsdorf, Velten & Umgebung 1914 bis 2014. Selbstverlag 2016

  • HISTORIKERTEAM/BECKER, Jürgen: Die Infrastruktur des Hennigsdorfer Werkes für Schienenfahrzeuge und Elektrotechnik. 2014

  • HISTORIKERTEAM/BECKER, Jürgen: Flugzeugbau. Militärtechnik. 2016

  • KIRCHENBÜCHER, verschiedene

  • LANDESARCHIV BERLIN (LAB), verschiedene Akten

  • LANGNICKEL,Ingeborg: Die Entwicklung von Hennigsdorf bei Berlin zum Industrieort. [Nebst] 32 namentlich angeführte insgesamt 35 gez. Anl. o. O. (1953). Potsdam, rer. nat. [Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Allgemeinwissenschaftlichen Fakultät der Pädagogischen Hochschule Potsdam]. 1953

  • MANGELSDORF, Frank (Hg.): Einst und Jetzt. Hennigsdorf. 2012

  • PARTHIER, Walter (Bearbeiter): Aus der Geschichte der Gemeinde Hennigsdorf und ihrer Industrie. Zusammengetragen nach vorliegenden Unterlagen sowie aus Gesprächen mit Arbeiterveteranen und Einwohnern der Gemeinde Hennigsdorf und für den Heimatkundeunterricht bearbeitet. In: Kennst Du Deine Heimat? Aus unserem Heimatkreis Oranienburg. 1956, Seiten 50 bis 54

  • RAT DER STADT HENNIGSDORF (Herausgeber) / BAROWSKI, Norbert: Hennigsdorf. Geschichte und Gegenwart. Ohne Jahresangabe, vermutlich um 1980

  • SCHLOSSGESCHICHTEN. 2018

  • Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Zeitungsinformationssystem (Internet)

  • STADT HENNIGSDORF (Herausgeber) / SCHULTZE, Sven (Autor): 17. Juni 1953. „Die Hennigsdorfer kommen!“, 2014

  • STADT HENNIGSDORF / ROHNSTOCK BIOGRAFIEN: Hennigsdorfer Stadtgeschichte(n). 2011

  • STADTARCHIV HENNIGSDORF, verschiedene Akten

  • SYMA, Josef: Hennigsdorf. In : Brandenburgische Gemeinden kurz nach dem Kriegsende von 1945. Aus eigenen Berichten der Gemeinden niedergeschrieben Ende 1945. S. 71 bis 76. 2013

  • WIKIPEDIA (Internet)

  • WITT, Günter: Hart wie Stahl - so war ihr Kampf! Aus den revolutionären Traditionen der Hennigsdorfer Arbeiter. Der große Streik der Stahlwerker im Jahre 1929. 1957.

  • WITT, Günter: Jugendliche und Kinder an der Seite der Arbeiter für die Sache der Arbeiter. Über die Rolle der Kinder und Jugendlichen im großen Hennigsdorfer Streik des Jahres 1929. In: Märkische Heimat. Jg. 2,
    Heft 1 / 1957, Seiten 3 bis 14

  • WOJACZEK-STEFFKE, Elfriede: Vom geliebten zum gelobten Land. 1996/2001

  • WOSNY, Willy: Meine Erlebnisse in den sowjetischen NKWD-Lagern Weespw und Sachsenhausen 1945-1948. (ca. 1994)

  • ZEITUNGSARTIKEL, diverse

Weite Quellen siehe o. g. Artikel (im PDF-Format).

Zum Verfasser
Klaus Euhausen,
geboren 1962 in Oldersum (Ostfriesland, Niedersachsen) und dort aufgewachsen,
Gärtner, Dipl.-Ing. Landespflege, verheiratet, 3 Kinder, lebt in Hennigsdorf bei Berlin,
familienkundlich und regionalgeschichtlich interessiert (unkommerziell) mit Schwerpunkten Ostfriesland und Nord-Brandenburg,
Verfasser orts- und regionalgeschichtlicher sowie familienkundlicher Artikel und Bücher,
seit Juni 2016 (Mit-) Betreuer der ständigen Geschichtsausstellung der Stadt Hennigsdorf.
  Meine Beiträge (sorgfältig recherchiert, überparteilich und kostenlos):
Paul Schreier
Schönhorn 1880 – Leningrad 1937. 
Ein Beitrag zur Regionalgeschichte (2011). 
(PDF 1 MB)
Der Kampf um Hennigsdorf.
Materialien und Fakten zum Kapp-Putsch und zu den Ereignissen im März 1920 in Hennigsdorf und Umgebung. 
Ein zweiter Beitrag zur Regionalgeschichte (2013). (PDF 10 MB)
Wer die Jugend hat, hat die Zukunft.
Hennigsdorfer Schulen und Lehrkräfte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der höheren Lehranstalt. Biografien und Anmerkungen zu Erziehung und Bildung in verschiedenen Staatssystemen. Ein dritter Beitrag zur Regionalgeschichte (2014). (PDF ca. 9 MB)
Ausführungen zur frühen industriellen Entwicklung von Nieder Neuendorf und Hennigsdorf.
Ein vierter Beitrag zur Regionalgeschichte (2015). 
(PDF ca. 9 MB)
Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
Das Kriegsende 1945 in Stolpe-Süd, Hennigsdorf und Nieder Neuendorf. (PDF ca. 6 MB)
Ein fünfter Beitrag zur Regionalgeschichte (2015). (als Buch erschienen) [Titel]
Dazu:
Zeitungsbericht
(Hennigsdorfer Generalanzeiger 8.5.2015)
Sowie: Sowjetisches Ehrenmal und Ehrenfriedhof in Hennigsdorf (2013). 
(PDF 1,2 MB)
und: Sowjetisches Ehrenmal und Ehrenfriedhof in Stolpe-Süd (Stadt Hennigsdorf) (2013). (PDF 700 KB)
Hennigsdorfer Familien (PDF 60 KB) Hennigsdorfer Häuser (PDF 208 KB)
Dr. Wilhelm Dürks. Zum 125. Geburtstag: Heimatkunde war ihm Wissenschaft
(PDF 2,3 MB)
Familie Heymann / Loebenstein  Marwitz/Berlin 
(PDF 40 KB)
Straßennamen in Hennigsdorf (PDF 65 KB) Branchenverzeichnis Hennigsdorf 1938 (PDF 157 KB)
Die vier Forsthäuser bei Hennigsdorf  im Staatsforst Falkenhagen (PDF 700 KB) Nieder Neuendorf - Zur Geschichte eines märkischen Dorfes (als Buch erschienen) [Titel] [MAZ] [ WS ]
Vor 100 Jahren: Flugpionier („Alter Adler“) Theodor Schauenburg und der AEG-Flugplatz Nieder Neuendorf (PDF ca. 7 MB) Bürgermeister, Gemeindevertreter
(PDF 60 KB)
1918 - 2018: Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg (PDF 2,7 MB)   Vor 100 Jahren erhielten die Kirchen in Hennigsdorf und Nieder Neuendorf neue Glocken (PDF 900 KB)
     
Wikipedia:
Hennigsdorf Nieder Neuendorf
August Burg Theodor Schauenburg
Paul Schreier Wilhelm Dürks
Erwin Thiesies Eduard Maurer
     
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3sat: Umstrittener Vergleich: DDR und III. Reich, der Filmbeitrag auf youtube
Bundeszentrale für politische Bildung: Diktaturenvergleich und politische Kultur
BpB:  Zwei deutsche Diktaturen im 20. Jahrhundert?
Kulturförderverein Mark Brandenburg e. V.
(Von der Seite des inzwischen aufgelösten Kulturförderein Brandenburg)

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