FAMILIENFORSCHUNG  EUHAUSEN / TUITJER

Verfasser:  Klaus Euhausen 
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Eyhausen - Zur Geschichte eines nordwestdeutschen Hof- und Familiennamens

(Summary in english)
Die Herkunft des Namens und der Familie Eyhausen (mit Variationen Eihausen, Eihusen, Euhausen, Euhusen, Eyhusen, Eijhusen und Eyhuisen) ist recht einfach nachzuvollziehen. Die Vorfahren waren in den letzten drei Jahrhunderten in Hesel und Umgebung als Landgebräucher und Colonisten ansässig. Der Ur-Großvater des Verfassers, Weyert Euhausen, wurde am 27.03.1858 in Klein-Hesel geboren. Die Vorfahren zurück bis zum Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater des Verfasser, Johan von Eyhusen findet man in dem aus den Heseler Kirchenbüchern zusammengestellten Ortssippenbuch Hesel (OSB Hesel; vgl. auch Stammliste Eyhusen). Dort ist auch der genealogische Zusammenhang der Familiennamen-Variationen belegt.
Eyhausen am Zwischenahner Meer wird erstmals um 1305 in einer Aufstellung der Güter des Klosters Rastede erwähnt: "Item in addinchusen prope rostorpe una domus solvit 3 moltia siliginis et 2 moltia ordei" = "Ebenso in Addinchusen (= Eyhausen) nahe Rostorpe (= Rostrup) ein Haus zahlt 3 Last hellen Weizen und 2 Last Roggen". Die Hofstelle wird vermutlich wesentlich älter sein, die Entstehung der ammerländer Höfe vollzog sich im 8. bis 10. Jahrhundert.

Das zweite mal wird Eyhausen am 28.09.1331 erwähnt,als der Besitzer Ritter Dietrich von Elmendorf ("Tideric riddere van Elmendorpe") seine Besitzungen im Ammerland gegen Ländereien im Münsterland bei den Grafen von Oldenburg eintauscht, "sunder lenware twier hus de sint ghenomet Edinchusen" = "ausgenommen das Lehnsrecht an zwei Häusern, die Edinchusen (= Eyhausen, d.V.) heißen".

Von nun an sind die Elmendorfer Bauern den Oldenburger Grafen leibeigen und zinspflichtig.

1428 erstellt der Drost (Amtmann) des Grafen Moritz von Oldenburg, Jacob Schynheide, der in die ammmerländische Ortschaft Specken einheiratet und sich fortan Jacob von der Specken nennt, ein Lagerbuch. Darin stehen sämtliche der Herrschaft gehörende Höfe und deren zu leistenden Abgaben: "To Rostorpe: Hanneke Teddinghusen en magher swin. Item Tideke Emeken hus 3 Bremer mark und 2 molt roggen und 4 molt sommerkornes und 8 lutkedel botteren und en magher swin; lude und gud eghen der herscup. Item Oltman Dwetingh 5 Bremer mark und 1 magher swin, lude und gud eghen der herscup. Item Hinen gut 2 bremer mark und 1 magher swin. Item Willekens gud tor Molen 5 Bremer mark und 1 magher swin; lude und gud eghen der herscup. Item der tegede to Rostorpe kleen und grot hort der herscup, und dar hort in de tegede to Eddinghusen und de tegede to Horst kleen und grot."

Nach RAMSAUER haben vermutlich die beiden alten Hausmannsstellen des Tideke Emeken und des Oltman Dwetingh das spätere Gut Eyhausen gebildet, "denn der Verfasser (des Lagerbuches) geht von Ohrwege zuerst nach Eyhausen, dann zu den nahe daran belegenen Rostruper Bauern". Die beiden Stellen sind im Lagerbuch allerdings nach den derzeitigen Bebauern benannt. 

Daß ein Gut Eyhausen derzeit noch nicht existierte, geht daraus hervor, daß der "Zehnte" (meist jährlich wiederkehrende Abgabe etwa eines zehnten Teils der Erträge an den Grundherrn) von Eyhausen als "herrschaftlich" genannt wird. 

Die zuerst genannte "Hanneke Thedinghusen" Stelle ist vermutlich jene "Johanns Stelle zu Eyhausen", von der 1800 freie Immobilien verkauft werden sollen (Teddinghusen = to Eddinghusen ?; Hanneke = Koseform von Johann; die Anzeige steht laut RAMSAUER in: Oldenburgische wöchentliche Anzeigen 1800, Nr. 45; 1566 wird der Hof "Johanns Erbe zu Eyhausen" genannt, vgl. Kopiar des Klosters Rastede, Best. 296-2, S. 367/368).

1453 verkaufen die Grafen Moritz und Gerd von Oldenburg den Zehnten von Eddinghusen an die Knappen von Fikensolt.

Eyhausen bestand im 14. Jahrhundert also aus zwei Häusern ("twier hus"). 
Auf dem späteren adeligen Gut saßen anfänglich die de Röver

1385 verkauft Johann de Rovere van Edinghusen der Kirche ein Stück Land auf dem Eyhauser Esch. 

Ab 1458 saß Diedrich Swinge, Vogt des Amtes Zwischenahn-Edewecht, auf dem Hof. Seine Witwe Grete und die Tochter Jutte sind 1511 die letzten der Familie auf dem Hof.

1513 besitz  Gerd von Skagen (oder Schagen), Neffe von Diedrich Swinge, den Hof. Gerd von Schagen war auch Besitzer des Gutes Kayhausen. Anna von Skagen, die Tochter Gerds von Skagen, heiratet 1513 Bernd von Mandelsloh. Der Brautvater schenkte dem Paar einen Kirchenstuhl in der St. Johannes Kirche zu Zwischenahn. An den Seitenwangen sind neben den Initialien des Paares, AVS und BVM, die beiden Familienwappen und das Jahr 1513 eingeschnitzt (abgebildet in: Die St. Johannes Kirche in Bad Zwischenahn, S. 31; unklar, ob das stimmt: das erste Wappen an der Bestuhlung zeigt das Wappen der Familie von Seggern). 

Über den Sohn Johann von Mandelsloh, Herr auf Elmeloh und Eyhausen, geht der Besitz an Heinecke von Mandelsloh. 1617 heißt es im Mannzahlregister: "Heinecke von Mandelsen guedt hat Rossdienst", d. h., daß im Kriegsfall der Hof einen Reiter und ein Roß stellen muß. Er war verheiratet mit Maria von Hauensee. 

Auf Eyhausen wohnen zu diesem Zeitpunkt vier Heuerleute: 
- Johann Embken, 
- Johann Hacken, 
- Johann im Reuwerhause, 
- Johann Kuper. 

Um 1624 hinterließ Heinecke von Mandelsloh seinen Besitz dem Schwiegersohn Hermann von Ompteda (b 1593, d 1669), der mit der Tochter Sophie von Mandelsloh verheiratet war. 

Am 16.07.1631 verkauft Hermann von Ompteda seinen ererbten adeligen Sitz Eyhausen mit allen Rechten und Gerechtigkeiten, wie sie zuvor Heinecke von Mandelsloh besessen habe, an den Rittmeister Hermann von Westerholt, Ritter und Drost zu Apen. Hermann von Westerholt (b um 1580 in Lembeck) starb 1638 und wurde am 08.08.1638 in der St. Johannes Kirche beigesetzt. Er war in erster Ehe verheiratet mit Christine von Roland zu Sandfort, in zweiter, kinderloser, Ehe mit Eva von Münster ( d 1666). Hermanns Sohn Bernhard machte Schulden und mußte Eyhausen stückweise verkaufen. In der Kirche zu Zwischenahn liegt noch in den 1980er Jahren ein beschädigtes Epithaph des Rittmeisters von Westerholt (abgebildet in: Die St. Johannes Kirche in Bad Zwischenahn, S. 25). Bernhard von Westerholt wurde am 04.09.1660 in Zwischenahn beerdigt, er war in erster Ehe verheiratet mit Anna Sibille von Kittlitz und danach mit Sophie Pfeffers, verwitwerte Salgen. Catharine Elisabeth Salgen, die Sophies Tochter aus der Ehe mit Major C. Salgen, war verheiratet mit Anthon Furken, der den Rumpf des Anwesens um 1664 besitzt. Anton Furken verkauft das ziemlich "heruntergekommene" Gut am 18.03.1679 für 550 Reichstaler an Anton Günther Pott

Der Furkenhof um 1679
So könnte der sog. Furkenhof um 1679 ausgesehen haben
(Zeichnung, sowie die beiden folgenden: Gerold Heinje; vgl. Heinje, Anthon Günther von Pottendorf ...)

Anton Günther Pott (p Rastede 04.08.1646), Sohn des 1666 verstorbenen Vogts Matthias Pott aus Rastede, Obrist der dänisch-oldenburgischen Armee und Kommandant der Festungen der Grafschaft Oldenburg, kaufte alle vorher von Eyhausen veräußerten Stücke zurück, dazu kamen noch einige weitere Höfe (über Anthon Günther Pott / von Pottendorf liegt seit 2001 ein interessantes Buch mit vielen Abbildungen und genealogischen Angaben von Gerold Heinje vor, siehe Quellen). Von Pottendorf erneuerte die Gebäude, pflanzte auch die heute noch bestehende Eichenallee und umgab das Gutshaus mit einem Graben, über den eine Zugbrücke führte (vgl. Abbildungen unten, insbesondere Vogteikarte). 

Das Gutshaus um 1686
Das Gutshaus um 1686

1687/88 entließ Anton Günther Pott Hinrich zu Eyhausen vom Meierhof aus der Leibeigenschaft (siehe unten), dieser mußte hierfür seinen Hof an ihn abtreten. Nachdem Pott zum Brigadier aufgestiegen war, wurde er 1695 vom dänischen König (Graf Christian von Oldenburg war König Christian V. von Dänemark) geadelt und nannte sich von da an von Pottendorf. Von Pottendorf starb am 14.03.1711 auf Eyhausen und wurde in der Zwischenahner Kirche beigesetzt. Anton Günther von Pottendorf war in erster Ehe mit Christiana Margarethe Bocksen verheiratet (d 1686 auf Eyhausen), in zweiter Ehe mit seiner Cousine Anna Maria Pott, verwitwerte von dem Bussche (d 1721 auf Eyhausen), die in ihrer Witwenzeit ein neues Gutshaus errichten ließ. 

Das neue Haus um 1720
Das neue Haus der Witwe Anna Marie von Pottendorf (um 1720)

Der Sohn Matthias Anthon von Pottendorf (b Rastede 23.04.1672), Dänischer Obristleutnant im Dragoner Regimet von Bülau, starb am 13.09.1711 infolge einer Verwundung im Gefecht gegen schwedische Truppen vor Wismar. Er wurde am 22.12.1711 in der Zwischenahner Kirche beerdigt (im Chor der Kirche hing bis etwa Mitte dieses Jahrhunderts zwei Trauerfahnen, abgebildet in: Die St. Johannes Kirche in Bad Zwischenahn, S. 25, beide Fahnen sind zerfallen). Gut Eyhausen fiel erbvertraglich an die beiden Geschwister der Witwe und Universalerbin von Pottendorf, Hermann Adolf (d 1726) und Margarethe Lucie Pott (d 1724), verheiratete Pestel. Eine Tochter der letztgenannten heiratet Simon Justus Vogt, dessen Tochter wiederum, Henriette Marie Charlotte Vogt, heiratete 1741 den späteren Konferenzrat und Kanzleidirektor Jacob Friedrich von Vahrendorf und erbte das Gut.

Die Bewohner des zweiten Hofes, des späteren "bauerpflichtigen" (d. h. steuerpflichtigen, Gegensatz: adeligfrei) Meierhofes, nannten sich "to Eddinghusen" (tho Eyhusen, zu Eyhausen). 

1387 werden Diedrich, Helmerich, Johann und Steneke erwähnt. 

Zwischen 1491 und 1512 war Dyrick to Eddinckhusen Kirchgeschworener in Zwischenahn, der um 1500 genannte Dietrich zu Eyhausen ist vermutlich die selbe Person (b um 1460, d um 1520). In anderen Urkunden wird er auch Dyrick in den Bomen genannt - die Hofstelle befand sich zu der Zeit in einem Waldstück. 
Im Kopiar der Zwischenahner Kirche wird am 08.05.1538 Johan to Eihusen erwähnt (b um 1500, d um 1570), er ist ebenfalls Kirchgeschworener. 

Am 02.07.1566 entließ Graf Christoph von Oldenburg als Provisor (Verwalter) des Klosters Rastede Taleke, gebürtig von Johanns Erbe zu Eyhausen, "des Klosters vullschuldige egen maget" aus der Leibeigenschaft gegen eine "genughstige summe geldes"

Im Mannzahlregister Zwischenahn von 1581 wird Dirich to Eyhusen erwähnt.

Ab hier lassen sich verwandtschaftliche Beziehungen der Familie zu Eyhausen auf Eyhausen anhand des Kirchenbuches belegen:
 
Dirich tho Eyhusen (Dirk zu Eyhausen),
b um 1540, erwähnt im Mannzahlregister Zwischenahn von 1581, 
m ...
 
Hinrich tho Eyhusen (zu Eyhausen)
b um 1570/75, t Zwischenahn 25.03.1609 ("der Ältere"), 
m 29.11.1599 Grete zu Jührden (Tochter des Klostermeiers Dirk zu Jührden, b um 1575, t Zwischenahn 22.03.1611)
Kinder: 
--Dirich, b um 1600, bleibt auf dem Hof Eyhausen, 
--Hinrich, b Zwischenahn/Eyhausen um 1602, d 1623 
--Talke, b vor 1605, 
   am 22.07.1608 als Kind in Zwischenahn begraben („welches jämmerlich ertrunken“
--Gesche, b 1607, am 26.10.1607 als Kind in Zwischenahn begraben 
--Grete, p Zwischenahn 14.06.1609, d 1678, m Gerdt Küpker
 
Grete auf Eyhausen (geborene zu Jührden) heiratete nach dem Tode von Hinrich zu Eyhausen am 18.11.1610 in Zwischenahn Dirich Wilken aus Lehmden (b um 1580), der nennt sich dann
Dirch tho Eyhusen (Dirk zu Eyhausen),
nach dem baldigen Tod von Grete (1611) heiratet Dirch am 09.05.1613 in Zwischenahn Hille Schröder aus Kayhausen (Tochter des Hausmanns Karsten Schröder). Aus dieser Ehe gibt es 3 Kinder:
--Anne, p Zwischenahn 09.09.1613, m Zwischenahn 29.11.1640 Brun Junker 
--Johann, p Zwischenahn 12.11.1615, d 1645 
--Karsten, p Zwischenahn 17.06.1619
 
Dirich tho Eyhusen (Dirk zu Eyhausen),
b um 1600, d 1662,
mI Zwischenahn 21.11.1630 Hille Deetjen (b um 1610, d 07.1631, Tochter des R. Deetjen aus Rostrup) 
Kinder: 
--Margarethe, p Zwischenahn 12.07.1631, m Johann Harbers 
mII Zwischenahn 02.12.1632 Gebke zur Specke (b um 1602, d 1677, Tochter von Johann Junkers zur Specke und Talcke ...) 
Kinder: 
--Hille, p Zwischenahn 11.04.1633, d 1656 
--Talcke, p Zwischenahn 25.04.1634, d 1715, m Meine Brunken 
--Anne, p Zwischenahn 05.02.1636, d nach 1661, m Helmerich Helmers 
--Hinrich, p Zwischenahn 21.10.1638, d 1688, bleibt auf dem Hof 
--Gebke, p Zwischenahn 29.11.1640, d 1654 
--Johann, p Zwischenahn 25.04.1642, m Gesche by dem Broke 
   (OSB Detern 1128? - die Kinder dort heißen Gebke, Gepke, Hellmerich und Dirk)

 
Hinrich tho Eyhusen (Hinrich zu Eyhausen),
b 1638, d Ohrwege, t Zwischenahn 12.03.1688 
m 22.09.1661 Wübke Roggemann (Tochter von Johann Roggemann aus Rostrup), 
Kinder: 
--Gebbeke, p Zwischenahn 27.01.1664, m Johann Hienen 
--Dietrich, p Zwischenahn 03.06.1667, m Talke Brunken 
--Johann, p Zwischenahn 27.09.1672, d 1679 

Im französischen Kontributionsregister (Register mit Beiträgen der Bürger zum Unterhalt der französischen Besatzungstruppen) von 1679 wird die Abgabe von Hinrich zu Eyhausen wie folgt berechnet:

  Haus und Gebäude geschätzt auf Rt. 139
  Pferde à 1/2 Rt. Rt. 4
  Füllen Rt. 4
  Kühe Rt. -
  Ochsen à 18 gr. Rt. 6
  Jungvieh à 9 gr. Rt. 5
(Vogtei Zwischenahn, Bauernschaft Rostrup)  

In der Landbeschreibung von 1681 wird er erneut genannt: "Henrich zu Eyhausen hat ein gantz leibeigen herrschaftlich Erbe, ein Haus von 11 Fachen"

1687/88 wird der Hausmann Hinrich zu Eyhausen aus der Leibeigenschaft entlassen, hierfür muß er jedoch den Hof an den Grundherrn Anton Günther Pott abtreten (siehe oben). Hinrich zu Eyhausen erhält den Marken-Hof in Ohrwege als Ausgleich, ist dann Freier Hausmann zu Ohrwege und stirbt im März 1688, sein Sohn Dietrich führt fortan den Namen Marken (zur Namensgebung im Ammerland siehe unten). 

Die weitere Geschlechterfolge Marken-Brader bei G. Marken: Die Ammmerländer Familie Marken – Brader – zu Eyhausen). 

1741 wird der Hof Eyhausen mit anderen umliegenden Höfen durch Jacob von Vahrendorf zum Gut Eyhausen vereint.
Nach der Steuererhebung von 1744 wohnten auf Eyhausen: 
- Brunß, Anthon, Köter
- Hellmers, Dierk, Köter 
- Reiners, Anthon, Köter 
- Schnitker, Gerds Witwe, Köter 
Vogteikarte Zwischenahn 1798
Vogteikarte von Zwischenahn 1798 -Ausschnitt-
(herausgegeben vom Nieders. Landesverwaltungsamt)
1790 wohnten auf Eyhausen 5 Köter und 1 Heuermann in 5 Häusern mit insgesamt 31 Bewohnern. 1808 war Eyhausen 293 Jück (ca. 160 ha) groß. 1815 gehörten zu Eyhausen 26 Leibeigene und Zwangsköter, die Abgaben und Dienste leisten mussten. 

Beim Regierungsantritt des oldenburgischen Herzogs Paul Friedrich im August 1829 mußte Eyhausen noch 48 Reichstaler an Abgaben entrichten. 1863 sind auf Eyhausen 7 Einwohner verzeichnet. 

Jacob von Vahrendorf brachte weitere Höfe und das Gut Horn mit in die Ehe. Von Vahrendorf starb 1780. Sein Sohn und Erbe Georg Friedrich von Vahrendorf hinterließ einen Sohn Ernst Friedrich, der 1872 starb und eine Tochter Christiane Friederike hinterließ. Diese heiratete den späteren Oberamtmann C.F.Th. Bothe aus Cloppenburg. Sein Nachfolger Wilhelm Bothe starb 1938 an den Folgen eines Unfalls. Eyhausen ist noch heute im Besitz der Familie Bothe. 

Gut Eyhausen um 1900
Gut Eyhausen um 1900
(entnommen aus: Bad Zwischenahn in alten Bildern, Holzberg Verlag, Oldenburg1984)
In der Stadt Oldenburg (in Oldenburg) tauchen in verschiedenen Registern des 17. Jahrhunderts Personen mit dem Namen des Gutes auf: 
  1604 / 06 - Schossbuch: 
       23. Rott, Nr. 376 - Reineke Eihausen, Vermögen 350 Reichstaler, Steuern 0,31, 1/2 bezahlt
  1615:
       Reinke Hayhausen, Rottmeister; 1626: Reinke Hayhaußen
  1629 - Mannzahlregister:
       Nr. 390 - Reineke Eihausen und in seiner Boden ein Soldat
  1630 - Kontributionsregister:
       Gerd Eihausen, Schnitker, Kontribution -,17 
  1630 - Vermögensbeschreibung:
       Gerdt Eyhausen, Vermögen 295,65, Schulden 11,- 
  1634 / 35:
       Gerd, Reincke Heyhausen Sohn
  1648 / 49:
       Gerdt Heyhusen
  1660 – 72:
       Gerdt Heyhaußen oder Bekemann, 1 Haus (nachgetragen: ist niedergefallen)
     (im Index: Gerdt Heihaußen oder Böckemann bzw. Gerdt Böckemann oder Heihusen)
  1710:
       Gerd Beckman, 1 Haus
  1720:
       Gerd Beckman, ein Bierzapfer
Gut Eyhausen 1989
Gut Eyhausen 1989
(Aufnahme: Verfasser)

Deutung des Familiennamens

Durch verschiedene geschichtliche Prozesse gibt es über die Jahrhunderte unterschiedliche Schreibweisen des Namens: in lateinischen Urkunden des ausgehenden Mittelalters Addinchusen, dann Edinchusen, Edynckhusen und Eddinghusen, später Eyhusen, Eihusen, Eyhausen, Eihausen, Euhusen und Euhausen. Den genealogischen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Schreibweisen findet man im OSB Hesel und in der  Stammliste Eyhusen.

Einige Familienglieder verzichteten auch ganz auf den Familiennamen Eyhausen und Variationen und zogen eine rein patronymische Namengebung vor (patronymisch: aus dem Vornamen des Vaters gebildeter Familienname, vgl. OSB Hesel Nr. 1.147 ff.). 

"Ede" oder "Ade" bezeichnet ein langsam fließendes Gewässer, hier ist es die Aue, die beim Gut Eyhausen aus dem Zwischenahner Meer abfließt - ADDINCHUSEN = HAUS AN DER AUE. Der Name Zwischenahn -im 9.Jahrhundert Tuschenahn- wird aus der Lage des Ortes zwischen den Auen, zwei kleinen Flüssen, die westlich und östlich aus dem Meer abfließen, erklärt. Edewecht hieß um 1150 Adewacht und liegt ebenfalls an der Aue. Die Aue geht weiter westlich in das Godensholter Tief über, das sich mit der Soeste vereinigt und schließlich zur Leda wird.

Zu den Familiennamen im Ammerland

Auf vielen ammerländischen Höfen findet man heute noch die gleichen Familiennamen wie im Lagerbuch Jacobs von der Specken von 1428. Dieses bedeutet jedoch nicht, daß die betreffenden Geschlechter sich bis heute in männlicher Reihenfolge auf dem Hofe gehalten haben. Es war im Ammerland üblich, daß ein in die Bauernstelle einheiratender oder die Stelle erbender Mann sich nach dieser nannte. So ist der Name des Hofes oft bis heute erhalten geblieben, die Geschlechterfolge aber nicht verbürgt.

Summary

The family Euhausen (also called and written Eihausen, Eihusen, Eijhusen, Euhusen, Eyhausen, Eyhuisen or Eyhusen) came from Hesel and around, they lived there about over 300 jears as farmers and colonizers. The ancestors and the family-connection apparent from the Ortssippenbuch Hesel and other OSB (see descendent-list). 
Maybe our ancestor Johan von Eyhusen (OSB Hesel 1146) came from the farmhouse Eyhausen near Zwischenahn / Ammerland (between Westerstede and Oldenburg in Oldenburg).The farmhouse Eyhausen on the banks of the Zwischenahner Meer, a little sea in north-western Germany near Oldenburg in Oldenburg, appears at first about 1305 on a register of the cloister Rastede. In the first time Eyhausen consist of two houses, on one house lived the "Eyhausen-clan", on the other house the "Roevers". 1741 several farms were united to a estate Eyhausen, which still exists. Addinchusen, so the first name of Eyhausen, means "house on the banks of the Aue", a small river rising out of the Zwischenahner Meer (see map above).
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