FAMILIENFORSCHUNG UND REGIONALGESCHICHTE IN NORDBRANDENBURG
 
Verfasser:  Klaus Euhausen 
Waldrandsiedlung 28 
D 16761 Hennigsdorf (bei Berlin) 
GERMANY
Kontakt:
Telefon / Fax: (00 49) 0 3302 - 80 11 78 
email: euhausen@aol.com
Stand: SEPTEMBER  2012
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Mildenberg
Badingen Bredereiche Zabelsdorf
Vornamen
Rud. Fontane FAMILIENFORSCHUNG IN MILDENBERG (OBERHAVEL)
von Trott
Kirchenjahr Achim Lütke von Maltzan


Im September 2012 fotografierte ich einen Abendmahlkelch in Mildenberg, der neben Inschriften auch das Wappen der Familie von Maltzan zeigt.
Abendmahlkelch der Kirchengemeinde Mildenberg. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
Wappen auf dem Kelch. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
Abendmahlkelch
 
Wappen auf dem Fuß des Kelches, A*L*M = Achim Lütke von Maltzan
Der Kelch trägt am Fuß neben dem Wappen und einem gekreuzigten Jesus folgende Inschrift:
ACHIM LVCKE MALTZAN GOT SI EM GNEDICH IN EWIGKEIT VND GEVE EM DE EWIGE SALICHKEIT 1573.
Auf den Knaufen des Kelches stehen die Buchstaben B E G V S W.
Was hat es auf sich mit diesem Kelch, wie kam er nach Mildenberg?
Das uradelige Geschlecht von Molzahn, Maltzan, Maltzahn stammt ursprüglich wohl aus der Gegend um Ratzeburg, im 12. Jahrhundert ist es Mecklenburg und Vorpommern, später unterscheidet man die Stämme Penzlin (mit Linien Penzlin und Wartenberg-Militsch) und  Sarow. 
[Vgl. Wikipedia-Eintrag - oder bei google-books]
Achim Lütke von Maltzan stammt aus der Linie Sarow (bei Demmin, Mecklenburg).
Achims Vater war Ludolf (oder Lütke IV) von Maltzan, * um 1516, † Herbst 1880. Lütke IV von Maltzan war verheiratet mit Elisabeth von Quitzow (Tochter des Lütke von Quitzow auf Stavenow und Vogtshagen, und der Anna von Oberg), Elisabeth starb "bald nach 1575". 
Aus dieser Ehe entstammen vier Söhne (Achim Lütke, Kuno, Albrecht und Johann Friedrich) und vier Töchter (Ursula, Eva, Anna und Elisabeth). 
Lütkes zweite Frau war Catharina von Podewils (Tochter des Felix von Podewils auf Crangen und Haus Demmin).
Lütke von Maltzan war in viele Streitereien verwickelt, SCHMIDT schreibt über ihn: „eine unruhige und wüste Person, dem Gewalttaten und Unehrlichkeiten wenig Gewissensbisse gemacht zu haben scheinen. Sein reiches Erbe hatte er durch Leichtsinn und üble Wirtschaft so verschuldet und heruntergebracht, daß seine Söhne von vorneherein einen überaus schweren Stand hatten“. 
Achims Großeltern väterlicherseits waren Joachim (oder Achim) von Maltzan und Ursula von Rohr.
Lütkes ältester Sohn Achim Lütke von Maltzan, benannt nach seinen beiden Größvätern, wurde etwa 1551/52 geboren. 1562 war er Student in Greifswald, 1566 in Frankfurt/Oder. Am 25. März 1573 wurde er von Christoph Stiefel, einem Diener seines Vaters, erschossen, von den Bauern zu Mildenberg auf freiem Felde gefunden und in der Kirche zu Mildenberg begraben. 
In der Kirche soll es einen Grabstein mit folgender Inschrift gegeben haben: 
1573 AM GVTEN MITTWOCH IST DER EDLER V. EHRENVESTER ACHIM LVDTKE MOLZAN EIN POMMERSCHER ERBMARSCHALCK GAR IÄMMERLICH ERSCHOSSEN WORDEN. SEINER SEELE SEY GOTT GNÄDIG. SEINES ALTERS 22 IAHR.
Die Familie von Maltzan schenkte dann der Kirche zu Mildenberg zum Dank und zur Erinnerung den Abendmahlkelch. 
   
Die Kirche zu Mildenberg. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
Die Kirche von Innen, Kanzel und Altar. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
  Quellen: SCHMIDT, Berthold, Dr.: Geschichte des Geschlechts von Maltzan und von Maltzahn, II. Abtlg., II. Band, 1913.
Fenster in der Kirche. Foto: Klaus Euhausen, Hennigsdorf, 2012.
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Zum Verfasser
Klaus Euhausen,
geboren 1962 in Oldersum (Ostfriesland, Niedersachsen) und dort aufgewachsen,
Gärtner, Dipl.-Ing. Landespflege, (von 1990 bis 1993 Mitarbeiter im Planungsamt der Kreisverwaltung Gransee),
verheiratet, 3 Kinder, 
lebt in Hennigsdorf bei Berlin,
familienkundlich und regionalgeschichtlich interessiert (unkommerziell) mit Schwerpunkten Ostfriesland und Nord-Brandenburg.
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